500 Rettungskräfte waren im Einsatz
(Aktualisiert, Dienstag 10:45 Uhr) WALLENSTEIN. Auf dem Hof-Hüttenmühle in Knüllwald-Wallenstein ist am späten Montagnachmittag ein Haus eingestürzt. Zuvor gab es eine Explosion mit einer heftigen Druckwelle. Umherfliegende Trümmer schlugen wie Geschosse in Scheiben einer gegenüberliegenden Firma ein.
In dem Haus starben eine 74 Jahre alte Frau und ihr 79-jähriger Ehemann, ein zwölfjähriges Mädchen im Nachbarhaus erlitt durch umherfliegende Glassplitter vermutlich nur leichte Verletzungen. Ein Rettungsteam brachte sie in eine Kasseler Klinik. Ein Nachbar erlitt einen Schwächeanfall. Er wurde im Ziegenhainer Asklepios Klinikum ambulant behandelt. Über mehrere Stunden galt der 79-Jährige als vermisst.
Mehrstündige Suche nach Ehemann
Die Rettungskräfte suchten über mehrere Stunden nach dem 79 Jahre alten Ehemann der verstorbenen 74-Jährigen und zwei Hunden, die in den Trümmern des Hauses vermutet wurden. Für die Suche mussten die Trümmer händisch abgetragen werden. Hierbei packten Soldaten, Feuerwehrleute und Helfer des THW an. Die Trümmerteile wurden dann mit Radladern der Bundeswehr und des THW zu einem Sammelplatz gebracht. Zwischendurch durchsuchen immer wieder Hunde das Trümmerfeld nach dem Mann. Der 79-Jährige wurde gegen 3:40 Uhr tot in dem eingestürzten Haus aufgefunden.
Unglücksursache noch unklar
Im Gegensatz zur Politik hält sich die Polizei mit der Nennung der möglichen Unglücksursache bis zu deren eindeutigen Klärung noch zurück. Vor den umfangreichen Suchmaßnahmen begannen Polizisten mit den Ermittlungen. Unter anderem war auch ein Polizeihubschrauber aus Egelsbach im Einsatz, von dem aus Luftaufnahmen gemacht wurden. Die Ermittlungen zur Unglücksursache dauern noch an und werden von der Kripo in Homberg geführt.
Vermutlich größter Einsatz seit dem Grubenunglück in Stolzenbach
Im Einsatz waren zahlreiche Feuerwehren aus dem Schwalm-Eder-Kreis, die Bundeswehr der Knüllkaserne, das THW aus dem Schwalm-Eder-Kreis und aus Marburg (Suchhunde), die Johanniter Mittelhessen mit Suchhunden und das DRK, das die eingesetzten Kräfte verpflegte. Die Einsatzleitung hatte Knüllwalds Gemeindebrandinspektor Carsten Löffler, der von der Technischen Einsatzleitung des Landkreises unterstützt wurde. Um die Angehörigen kümmerten sich sechs Notfallseelsorger.
Landrat Winfried Becker, der Erste Kreisbeigeordnete Jürgen Kaufmann und Knüllwalds Bürgermeister Jürgen Roth waren ebenfalls vor Ort.
Der Einsatz war vermutlich der größte im Schwalm-Eder-Kreis seit im Grubenunglück 1988 in Stolzenbach.
Das von der Explosion betroffene Haus wurde vollkommen zerstört, ein Nachbarhaus ist aufgrund der Beschädigung nicht bewohnbar. Die Polizei schätzt den Schaden auf 150.000 Euro bis 200.000 Euro.
Sobald neue Informationen vorliegen, berichten wir weiter. (wal/beg)
1 Kommentar
Ach du scheiße 😟😨😱
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