FRITZLAR. Es war ein bisschen wie im Theater. Drei Mal zwei laute Doppel-Kanonenschläge mit mehreren Minuten Pause signalisierten dem Publikum auf dem Festplatz, dass jetzt gleich etwas passiert.
Die Fahrgeschäft-Betreiber und Buden-Besitzer löschten ihre Beleuchtung und stoppten alle Aktivitäten. Dann schossen mit wenigen Minuten Verspätung die Raketen in den schwarzen Neumond-Himmel über den Ederauen.
Gebannt schauten viele hundert Menschen auf dem Rummelplatz nach oben und verfolgten das bunte und laute Schauspiel. Ein neuartiges Feuerwerkskonzept war angekündigt. Was genau anders war? Subjektiv war es geräuschvoller, etwas höher, wie der Vergleich der Kamerawinkel zu den Vorjahren zeigt und vor allem mit geringeren Rauchschwaden verbunden. Es zog weniger Schwarzpulverdampf über den Platz.
Viele Tausend Besucher beim 137. Pferdemarkt
Der Rummelplatz war um 22:45 Uhr immer noch gut gefüllt und scheinbar bauten die Schausteller nicht – wie in früheren Jahren – dann schleunigst ab. Es ging noch ein bisschen weiter in die Sonntagnacht. Neben der Tierschau, den Partys im Festzelt, unter anderem mit Reiner Irrsinn und den Hubschrauberflügen, war der Festplatz beim 137. Pferdemarkt wieder die große Attraktion. Mit mehreren großen Fahrgeschäften, wie „Riesenrad“, „Kaleidoskop”, „Frisbee”, „Fuzzy’s Lachsaloon”, „Gladiator”, „Wildwasser”, „Air Race”, „Autoscooter“, „Break Dance“, „Scirocco“ oder „Musikexpress“ hat der Jahrmarkt wieder tausende Besucher angezogen.
Fast eine Rummel-Attraktion war die Behelfsbücke von den Parkplätzen auf der südlichen Eder-Seite. Bei starkem Ablass aus dem Edersee für die Weser-Schifffahrt, rauscht eine Menge Wasser schnellfließend unter dem Ponton hindurch. Der schwankende und irgendwie „weich“ anmutende Steg ist durchaus eine kleine Mutprobe für ängstliche Menschen. (rs)