Partnerlandkreise streben sozialen Austausch an
DZIALDOWO | BAD HERSFELD. Seit über 16 Jahren verbindet den hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg und den polnischen Kreis Działdowo eine lebhafte und freundschaftliche Partnerschaft.
Im Jahresrhythmus sind Delegationen unterwegs, diesmal ging es von Deutschland nach Polen. Für Landrat Dr. Michael Koch war es der zweite Besuch bei seinem polnischen Amtskollegen Marian Janicki.
Als konkretes Ergebnis der Delegationsfahrt wird eine Kooperation zwischen Dzialdowo und Hersfeld-Rotenburg im Sozialbereich geprüft. „Vorstellbar ist sowohl eine Hospitation zwischen Mitarbeitern sozialer Einrichtungen, aber auch gegenseitige Besuche von Menschen mit Behinderung“, erklärt Koch. Als Kooperationspartner wären die sozialen Förderstätten in Bebra denkbar, aber auch Schulen oder das Gesundheitsamt des Kreises.
„Wegen der aktuellen politischen Situation in Polen sind internationale Beziehungen wichtiger denn je“, sagte Koch beim Zusammentreffen mit den polnischen Kollegen: „Unsere Partnerschaft ist bedeutsamer als viele denken. Aus der Zusammenarbeit ist schnell eine Freundschaft entstanden.“ Ein für die deutsche Delegation wichtiger Programmpunkt war der Besuch der Behindertenwerkstatt in Działdowo. „Ich wollte wissen, wie und unter welchen Umständen Menschen mit Behinderung in unserem Partnerlandkreis geholfen wird. Wie werden sie unterstützt und mit welchen Maßnahmen? Welche Therapieformen gibt es?“, so Koch. Zuvor standen Besuche der psychologisch-pädagogischen Beratungsstelle und des Familienzentrums Działdowo auf der Agenda. Die Gruppe lernte viel über die Programme für Familien in besonders schwierigen Lebenssituationen.
Genau hier lagen die Schwerpunkte des Partnerschaftstreffens: Themen im Sozialbereich. Deshalb waren neben dem Kreistagsvorsitzenden Horst Hannich mit Timo Bickel ein Erzieher der August-Wilhelm-Mende-Förderschule ebenso in der Reisedelegation vertreten wie mit Diakoniepfarrer Jens Haupt der Geschäftsführer der Diakonie Hersfeld-Rotenburg. Der sozial-psychiatrische Dienst des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, einem kostenfreien Beratungs- und Unterstützungsangebot für bedürftige Menschen ab 18 Jahren, wurde von Catharina Schade vertreten.
„Die Idee ist, dass nicht nur polnische Gäste aus der Verwaltung an dem Austausch teilnehmen, sondern auch solche aus dem Sozialbereich. Wir können viel voneinander lernen“, zog Landrat Dr. Michael Koch später ein überaus positives Fazit der dreitägigen Reise. (pm)