KASSEL. Geronimo Kolks aus Kassel geht in diesem Jahr mit seiner mutigen Tat ins Rennen um den XY-Preis des ZDF. Wie er bei der Festnahme eines Tatverdächtigen die Kasseler Polizei unterstützte, ist am Mittwoch, 13. Juni, ab 20.15 Uhr in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY… ungelöst zu sehen.
Der 28 Jahre alte Kasseler war bereits im Januar 2018 vom Verein Bürger und Polizei in Kassel und dem Polizeipräsidium Nordhessen für sein couragiertes Handeln bei einer schweren Straftat mit der Kasseler Polizeimedaille ausgezeichnet worden.
Am 27. Mai 2017 hatte der junge Mann viel Mut und Zivilcourage bewiesen. Aus dem Fenster seiner Wohnung war er am späten Abend auf eine schwere Körperverletzung auf dem Parkplatz eines Lebensmittelgeschäftes an der Wittrockstraße in Kassel aufmerksam geworden. Er eilte auf die Straße, bat anwesende Personen, dem verletzten Opfer zu helfen und nahm selber zu Fuß die Verfolgung des Täters auf. Dabei hielt er über Handy Kontakt mit der Polizei und teilte ständig den aktuellen Standort des Flüchtenden mit. Eine Funkwagenbesatzung des Polizeireviers Kassel-Mitte konnte den Tatverdächtigen kurz darauf am Bebelplatz stellen und festnehmen.
Der mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis wird traditionell im Herbst im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin durch den Bundesinnenminister an drei von einer Fachjury ausgewählte Preisträger übergeben.
Aufregende Dreharbeiten in München
Für seine mutige Tat erhielt Geronimo Kolks nach der Verleihung der Kasseler Polizeimedaille eine Einla-dung zu Dreharbeiten in München. Dort wurde Anfang März der Fall für einen Beitrag in der Sendung Aktenzeichen XY… ungelöst verfilmt. Durch die seit mehr als zehn Jahre bestehende Kooperation zwischen dem Verein Bürger und Polizei in Kassel und der für den XY-Preis zuständigen Kriminal-Fachredaktion waren die zuständigen Redakteure auch auf seinen Fall aufmerksam geworden. „Die Dreharbeiten waren super, aber auch mega anstrengend“, schildert Geronimo Kolks seine ersten Filmerfahrungen. „Ich bin um 15 Uhr mit dem Zug in München angekommen und wurde am Bahnhof von einem Fahrer abgeholt. Wir fuhren direkt zum Set“, erzählt Geronimo. „Kein Check-in im Hotel, es ging gleich los. Wir haben mit kleinen Pausen bis um 4 Uhr früh gedreht“, sagt er. Obwohl es sehr schön war, sei es am Schluss schon mehr Arbeit als Erlebnis gewesen. Unter dem Strich zieht er aber ein zufriedenes Fazit: „Es war eine tolle Erfahrung!“.
Schon das dritte Jahr in Folge wurde mit der mutigen Tat von Geronimo Kolks nun mindestens ein Fall aus dem Kreis der jährlichen Kasseler Polizeimedaillen-Gewinner für die Auswahl zum XY-Preis nominiert und ihre lobenswerten Taten verfilmt. Zu einem Gewinn des XY-Preises hat es aber in den letzten Jahren nicht gereicht. Anders im Jahr 2008. Da gewannen zwei Träger der Kasseler Polizeimedaille aus Spangenberg (Schwalm-Eder-Kreis) im Herbst des gleichen Jahres auch den XY-Preis des ZDF. „Wir freuen uns für Geronimo Kolks, dass er mit seiner mutigen Tat nun auch für den XY-Preis nominiert wurde“, sagt Nordhessens Polizeipräsident Konrad Stelzenbach. „Es ist gleichzeitig auch eine Auszeichnung für die Kasseler Polizeimedaille und zeigt uns, dass wir mit der Auswahl unserer Preisträger richtig liegen“, ergänzt der Polizeipräsident, der auch Präsident des Vereins Bürger und Polizei in Kassel ist. (ots)