Ausgleichsfläche Huhnsecke nach Umgestaltung eingeweiht
BAUNATAL. Andere wären stolz auf solch einen Park. In Baunatal ist es „nur“ eine Ausgleichsfläche. „Ich freue mich, dass wir heute hier die Ausgleichsfläche an uns übergeben“, begrüßte Erste Stadträtin Silke Engler zahlreiche Interessierte, die letzte Woche zur Einweihung der Grünanlage am Regenrückhaltebecken im Trineweg Großenritte gekommen waren.
Es sei ein schönes Stück Arbeit gewesen, die Fläche so umzugestalten und in eine naturnahe Erholungsfläche zu verwandeln, erklärte Engler. Es seien dabei – außer dem Hauptweg durch die Fläche – keine Wege angelegt worden, sondern die Lieblingswege sollen durch die Besucher durch Trampelpfade entstehen. Kinder können dabei den Bach und Tierarten entdecken, auch gebe es zwei Quellen, die für Jung und Alt gleichermaßen interessant seien.
Naherholungsfläche mit Raum zum Erkunden
„Ich freue mich, wenn sie alle dieses schöne Fleckchen Erde erkunden“, so die Erste Stadträtin. Bei einer anschließenden Exkursion gaben die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Regina Braunewell und Fachbereichsleiter Uwe Schenk den interessierten Besuchern nützliche Informationen zur Naherholungsfläche, die gleichermaßen eine Ausgleichsfläche für das Baugebiet Huhnsecke ist. So erfuhren sie beispielsweise, dass die Fläche eine Verzahnung vieler verschiedener Biotope auf kleinstem Raum ist und die Grünstreifen links und rechts des Weges unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
Die beiden Tümpel am Bach seien unterschiedlich tief und so genannte wechselfeuchte Lebensräume. Es gebe viele Tiere, die hier optimale Lebensbedingungen finden, berichtete Regina Braunewell. Auf der anderen Seite böten die alten Obstbäume hingegen ganz anderen Tieren einen Lebensraum. Aus diesem Grund werde die Wiese auf der linken Seite des Weges auch erst spät im Jahr abgemäht, da sie so Nahrungs- und Brutstätte für Insekten und Vögel sei. Die Fläche auf der anderen Seite werde von Schafen abgeweidet, die jungen Stammbäume schützen dabei so genannte Anti-Knabb-Manschetten.
Ausgleichsmaßnahme Huhnsecke
Geschaffen wurde in rund sechsmonatiger Bauzeit ein naturnaher Naherholungsfreiraum. Die Leisel wurde dabei renaturiert, d.h. wieder in ihren naturnahen Zustand zurückgeführt und somit die gewässer- und landschaftsökologische Funktion verbessert. Dabei sind naturnahe Uferzonen und Talauenbereiche sowie periodisch wasserführende Tümpel und kleine Altarme entstanden. Diese dienen auch als natürlicher Hochwasserschutz.
Entstanden sind gleichermaßen Feucht- und Retentionszonen und wechselfeuchte Lebensräume für unterschiedliche Tierarten. Durch die Grünfläche führt ein Fußweg mit wassergebundener Decke. Die vorhandenen Stammbäume aus dem Jahr 2010 und erhaltungswürdige alte Obstbäume blieben auf der anderen Seite des Weges bestehen. Nicht standortgerechte Gehölze, Zäune, Mauern und auch Gartenhütten der ehemaligen Kleingärten wurden entfernt. Mehrere Sitzgelegenheiten am Wegesrand sowie im Rondell und naturnahe Spielbereiche unterstützen den Erholungscharakter der Fläche. (pm | rs)