Verein Mach-Mit wendet sich an Kommunalpolitiker
GUDENSBERG. Es kommt nicht so oft vor, dass sich jemand bei Politikern für ihre Arbeit bedankt. Das wird zumeist als selbstverständlich angesehen, selbst wenn es in der Heimatstadt oder der Gemeinde lauter Ehrenamtliche sind, die sich ohne ein Gehalt für ihren Wohnort engagieren.
„Der Verein ‚Mach-Mit‘ setzt sich in Gudensberg für das ehrenamtliche Engagement ein und koordiniert in diesem Bereich unterschiedliche Projekte.“ So beginnt ein Schreiben des Vereinsvorsitzenden Jochem Hamacher, das an die Gudensberger Kommunalpolitiker gerichtet ist:
„Von daher möchten wir Ihnen heute ein herzliches Dankeschön für Ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in der Gudensberger Kommunalpolitik aussprechen. Wir wissen den hohen Zeitaufwand und die geforderten Kompetenzen zu schätzen, die Sie in Ihrem kommunalpolitischen Engagement zur Gestaltung von Gudensberg einbringen. Insbesondere wollen wir uns für Ihren ehrenamtlichen Einsatz für ein vielfältiges Gudensberg bedanken.“
Anlass: Diversity Tag am 5. Juni
Anlass für das Schreiben war der Diversity Tag am 5. Juni. Ein Tag, an dem für die Ziele der Charta der Vielfalt geworden wird. Dabei geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Beschäftigten die gleiche Wertschätzung und Förderung erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität. Erfolgreiches Diversity Management birgt für Unternehmen und Institutionen Vorteile und Chancen: So fördert ein vielfältiges Umfeld den wirtschaftlichen Erfolg und erhöht die Anpassungsfähigkeit von Organisationen an äußere Umstände, wie globale Märkte oder eine internationale Kundschaft.
Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt erklären Arbeitgeber, dass sie Chancengleichheit für ihre Beschäftigten herstellen beziehungsweise fördern werden. 2017 gab es rund 2.700 Unterzeichner, neben bekannten Großkonzernen auch kleine und mittlere Unternehmen, akademische und soziale Einrichtungen sowie Behörden (Quelle: Wikipedia).
64 Nationen leben in Gudensberg
Der Brief an die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker weiter: „Gudensberg hat sich in den letzten Jahren zu einer Stadt entwickelt, die nicht nur als Stadt im „Speckgürtel“ von Kassel, sondern auch vor Ort attraktive Arbeitsplätze bietet. Die Bewohnerstruktur hat sich entsprechend verändert, so dass heute Menschen aus 64 Nationen in Gudensberg leben. Unser Dank bezieht insbesondere darauf, dass diese Vielfalt als Normalität und Gewinn angenommen wird und Strukturen geschaffen wurden, um nachbarschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.“
Die Mitglieder des Vereins „Mach Mit“ wünschen sich eine weiterhin so lebendige Kommunalpolitik, mit dem Ziel neue und junge Engagierte zu gewinnen. Eine lebendige Kommunalpolitik sehen sie als eine Kernzelle des demokratisch-parlamentarischen Gemeinwesens: „Dieses ehrenamtliche Engagement nimmt in seiner Vielfalt, seinen Diskursen und seiner gemeinsamen Meinungsbildung einen hohen Stellenwert ein – um der derzeitigen rechten Stimmungsmache entgegenzuwirken, die unsere Demokratie und unser Leben in seiner Vielfalt und Pluralität zu entwerten versucht.“ (rs)