Gewerkschaft besorgt
NEUKIRCHEN (KNÜLL). Aufgrund einer möglichen Einsturzgefahr hat der Schwalm-Eder-Kreis am Mittwoch die Astrid-Lindgren-Schule und Teile der Steinwaldschule in Neukirchen (Knüll) geschlossen. Betroffen sind rund 600 Schüler, wie uns Landrat Winfried Becker sagte.
An einem der Gebäude der Astrid-Lindgren-Schule in Neukirchen sind die energetische Sanierung der Gebäudehülle sowie weitere Modernisierungsmaßnahmen vorgesehen. Bei den Arbeiten wurden Rissbildungen an der Fassade, insbesondere im Bereich der Fensterstürze und unterhalb der Traufen festgestellt.
Nachdem im Innenbereich einige Heizkörper zurückgebaut wurden, wurden weitere Gebäudeschäden im Mauerwerk an den Innenwänden festgestellt.
„Aufgrund dieser Befunde wurde die statische Überprüfung des Gebäudes veranlasst und vorsorglich der Betrieb in diesem Gebäudeteil eingestellt. Ich muss da auf Nummer sicher gehen“, sagte uns der Landrat. Ferner wurden Stützen zum Lastabtrag aufgestellt.
Die ersten statischen Berechnungen zeigten, dass Mauerwerksecken deutlich zu hoch belastet sind und sich dadurch bereits Verformungen ergeben haben, die zu den Rissbildungen führten.
Der aufgrund dieser Voruntersuchung hinzugezogene Prüfstatiker untersuchte am Mittwoch das fragliche Gebäude, um weitere notwendige Maßnahmen vor Ort zu bestimmen. Aufgrund des vorgefundenen Schadensbildes und der Bewertung des Prüfstatikers hat sich der Schulträger entschieden, das fragliche sowie alle baugleichen Gebäude der Grundschule und der Gesamtschule vorsorglich aus Sicherheitsgründen außer Betrieb zu nehmen.
Unklar ist, seit wann die Schäden bestehen. Die Schulen sind in den 1960er Jahren gebaut worden.
Unterricht fällt teilweise aus
Demnach fällt der Unterricht für die Grundschüler der Astrid-Lindgren-Schule in dieser Woche aus. Übergangsweise werden die Grundschulkinder in der kommenden Woche bis zu den Ferien an dem ehemaligen Grundschulstandort in Seigertshausen beschult und betreut. Darüber hinaus finden weitere Aktivitäten außerhalb der Gebäude statt. Damit ist auch die Nachmittagsbetreuung für die Kinder, die darauf angewiesen sind, sichergestellt.
An der Steinwaldschule findet die ohnehin geplante Projektwoche mit Exkursionen einzelner Klassen statt, so dass Unterricht in abgewandelter Form bis zu den Ferien gewährleistet wird. Der Unterricht findet nur in sicheren Gebäudeteilen statt.
An der Astrid-Lindgren-Schule werden derzeit insgesamt 196 Schülerinnen und Schüler in 9 Klassen beschult. Darin enthalten ist auch eine Vorklasse mit 15 Schülerinnen und Schülern. Das Betreuungsangebot wird derzeit von 81 Kindern in Anspruch genommen.
Die Schülerzahl der Steinwaldschule in Neukirchen liegt bei derzeit rd. 430 Schülerinnen und Schülern in 20 Klassen.
Da an der Steinwaldschule nur ein Teil der vorhandenen Gebäude betroffen ist, kann der Unterricht in den verbliebenen Gebäudeteilen weiter erteilt werden.
„Es ist nunmehr vorgesehen, jedes einzelne Gebäude statisch zu untersuchen und dann umgehend die erforderlichen baulichen Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden am Ende der kommenden Woche erwartet. Erst danach können weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Es ist davon auszugehen, dass die Sanierungsmaßnahmen nicht bis zum Beginn des neuen Schuljahres abgeschlossen sein werden, so dass für den dann notwendigen Übergangszeitraum Übergangslösungen in Form von mobilen Klassenzimmern vorgehalten werden müssen. Auch hierzu werden die erforderlichen Vorarbeiten geleistet“, so Landkreis Pressesprecher Stephan Bürger am Donnerstag in einer Mitteilung.
Gewerkschaft ist besorgt
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zeigt indes besorgt. Birgit Koch, Vorsitzende der GEW Hessen, sagte am Donnerstag in Frankfurt: „Nach der Schulschließung eines Traktes der Paul-Julius-von Reuter-Schule in Kassel im April sind das jetzt zwei weitere Fälle, die die landesweiten Missstände verdeutlichen. Angesichts des überall sichtbaren hohen Investitionsstaus in den Schulen Hessens haben wir schon vor über einem Jahr die Landesregierung aufgefordert, diesen Investitionsbedarf flächendeckend zu ermitteln. Passiert ist aber bis heute nichts. Die genannten Fälle bestätigen unsere Forderung. Wir wollen, dass nicht länger weggeschaut wird. Einsturzgefährdete Schulen setzen unsere Kinder und auch unsere Lehrkräfte einer Gefahr für Leib und Leben aus. Ganz generell muss sich Politik darüber Gedanken machen, ob es generationengerecht ist, dass Kinder und Jugendliche oft in unansehnlichen und maroden Schulen unterrichtet werden.“
Koch forderte eine dauerhafte Erhöhung der Schulbauinvestitionen. Zu bedenken ist zudem, so Koch, dass ein großer Engpass beim Personal in den Bauverwaltungen besteht: „Wir hören immer wieder, dass Kommunen aufgrund von zurückliegendem Personalabbau nicht in der Lage sind, Bauvorhaben umzusetzen. Auch vor diesem Problem darf die Landesregierung nicht länger die Augen verschließen. Anstatt sich für Investitionsprogramme zu loben, die überhaupt keine Belebung der Investitionstätigkeit zur Folge haben, sollte sie den Tatsachen ins Auge sehen und endlich handeln!“ (wal) (Aktualisiert: Donnerstag, 13:10 Uhr)
21 Kommentare
Erst Hohl jetzt Merkel.Die CDU bringt Deutschland in den Ruin.
Wobei ich Altkanzler Kohl noch für das geringere Übel halte. Zumindest hätte er nicht mit einer abstrusen Grenzöffnung- und Zuwanderungspolitik, die Briten aus der EU getrieben!
Was meinen Sie wie das erst die AfD kann?
Leute seid froh das noch nichts passiert ist und fahrt mal runter…..
Das konnte vorher keiner ahnen…..und es wurde sofort gehandelt…
Schlimmer ist das jetzt die kinder in Container sollen. Wo sollen direkt neben dem Baulärm?
Es stehen so viele Schulen leer (Oberaula, Wasenberg Schrecksbach/Röllshausen….. kann man da nicht was reaktivieren wäre glaube ich entspannter für alle….. die Kinder können söle an einem Ort zusammen bleiben. Bestimmt sind Kosten günstiger als Container. Und erst fas Spagat für Eltern wenn die kinder in 2 Orten sind, zu den benötigten Betreuungszeizten kein Bus fährt aber …. wie soll man da pünktlich an die Arbeit kommen?
Entschuldigung, aber die Kommentarschreiber können wohl fast allesamt nicht richtig lesen. Bitte nachdenken bevor man Kommentare schreibt. Die Schäden sind bei Untersuchungen gestern Mittag aufgetaucht, eine schnellere Information ist ja wohl kaum möglich. Und Angst muss keiner um seine Kinder haben, steht auch alles im Artikel. Nur sichere Gebäudeteile werden geöffnet. Für die Zeit nach den Ferien sind bereits Maßnahmen eingeleitet, damit die Kinder sicher untergebracht und beschult werden können. Hier ist seitens des Schulträgers und des staatlichen Schulamtes sehr schnell und vernünftig gehandelt worden. Ich finde das war mustergültig. Das mit Bananenrepublik zu vergleichen ist sehr ungerecht und völlig an den Tatsachen vorbei.
Ungerecht und völlig an den Tatsachen vorbei???
Wissen Sie eigentlich, wie viel Milliarden uns Bürgern allein Frau Merkels, die von ihr jetzt gebetsmühlenartig beschworene, aber seinerzeit nicht mit Europa abgestimmte, einseitige deutsche Grenzöffnung, gekostet hat?
Wohl kaum, oder Sie wollen es wie alle Merkel-Claqueure einfach nicht wahrhaben!
Was hat die Bundeskanzlerin mit den Schulen in Neukirchen zu tun? Hier wird nicht sachbezogen kommentiert, sondern persönlicher Frust abgeladen. Schade
Ja, das könnte Ihnen und ihren Gleichgesinnten hier so passen. Was glauben Sie eigentlich, warum unsere Schulen, unsere Autobahnbrücken, unsere Straßen, unsere Polizei, Bundeswehr, ja auch unser Sozialsystem – siehe Pflege und 2-Klassen-Medizin – in einen derart desolaten Zustand sind?!
Hagen, schnapp dir ein Snickers,
du bist nicht du wenn du hungrig bist!
das ist unsere realität hier in der bananen republik deutschland.
für alles und jeden sch…… ist geld in hülle und fülle vorhanden,aber für die erhaltung und erneuerung der strassen und gebäude ect.ist nix da.dafür soll aber der wehretat erhöhr werden.
@münchinger
Bananenrepublik?. Sie wissen anscheinend nur wie man das schreibt, aber nicht was eine solche ausmacht…oder sie hassen unser Land so sehr, dass es ihnen nur um die Herabsetzung geht.
Lesen sie den Artikel und sie werden feststellen, dass dort Erneuerungen geplant sind. Dabei wurde nämlich das Problem entdeckt.
Aber Hauptsache mal was geschrieben.
Wenn man lesen kann hat man mehr vom Leben, dann regt man sich nicht auf, nur wenn man die Überschrift gelesen hatte. In einer Bananenrepublick kann man ja draußen Untericht machen, dort ist es meist warm, etwas schwül vielelicht. Aber im Ernst, die Kreisverwaltung hat sofort gehandelt, daruf kommt es an. Nur bei solche Arbeiten kömmen weitere Mängel erst zu Tage. In anderen Bundesländern fällt erst die Decke herunter bevor etwas getan wird.
Gefahr erkannt und gebannt.
Müsste man nicht jetzt auch mal die anderen Schulgebäude aus den 60er überprüfen ?
So ist das halt in Deutschland.Vor allen Dingen mit der Wahrheit.
Was ist mit den Schülern der Klassen 9 die nach den Ferien in die Klassen 10 gehen? Sollen die sich der Gefahr aussetzen ? Kann ja nicht wahr sein.
Wieso? Die gefährdeten Gebäudeteile sind gesperrt, da kommt niemand rein. Vielleicht erstmal richtig die Informationen lesen: Nur der Altbau ist betroffen, nícht das gesamte Schulgebäude.
Informiert worden?
Ich habe es grade aus der Zeitung erfahren, das meine Tochter in einer Einsturz gefärdeten Schule ist.
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