Vizelandrat Siebert lobt Ausbildung und Engagement von Fahrbegleitern
BAD KARLSHAFEN. „Ich wünschte, euch hätte es schon zu meiner Schulzeit gegeben.“ Sehr angetan zeigte sich Vizelandrat Andreas Siebert bei seinem Besuch der angehenden Fahrbegleiter an der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen. Vierzehn Mädchen und Jungen sind hier derzeit in der Ausbildung.
Sie werden intensiv auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet. „Unser Lehrgang macht die Schüler rundum fit für ihre neue Aufgabe“, erläutert Trainerin Birgit Schaumburg von der KVG. So werden die zukünftigen Fahrzeugbegleiter mit Rollenspielen in Deeskalation und Konfliktbewältigung geschult. Außerdem stehen Strategien zum neutralen Verhalten sowie Kommunikationstechniken und Körpersprache auf dem Stundenplan. Die Schüler sollen dabei auch ein Gefühl dafür erhalten, wann sie selbst agieren können und wann es besser ist, Hilfe zu holen. Neben Schaumburg und Projektleiter Dennis Ramovic von der Marie-Durand-Schule, unterstützen auch erfahrene Fahrbegleiter den Nachwuchs als Mentoren.
Allen Teilnehmern macht die Ausbildung sichtlich Spaß. „Die Rollenspiele sind wirklich toll“, erklärt etwa Celine Werner. Jeder Teilnehmer habe schon kritische Situationen in den Schulbussen erlebt. „Wir wollen jetzt selbst Verantwortung übernehmen und helfen“, betont sie. „Die neue Generation von Fahrbegleitern an unserer Schule zeigt, dass Jugendliche durchaus bereit sind sich zu engagieren und dass sie Mitschüler unterstützen“, ergänzt Schulleiter Driton Mazrekaj. „Ich bin stolz, dass die Schüler die Ausbildung absolvieren, denn sie sind auch ein Vorbild für die folgenden Klassen“.
Lob auch von Siebert: „Das Engagement der Fahrbegleiter ist beispielhaft und führt dazu, dass die Fahrt von und zur Schule für Nutzer und die Fahrer stressfreier und sicherer wird.“ Deshalb unterstütze der Kreis die Ausbildung an den Schulen auch finanziell. Pro Lehrgang entstehenden Kosten von rund 5.000 Euro. Diese werden vom Landkreis Kassel getragen. Die Ausbildung selbst wird vom Verkehrsunternehmen Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) organisiert.
„Mit dieser Ausbildung seid ihr Experten im Bereich Konfliktbewältigung und Streitschlichtung“, so Siebert abschließend an die Schüler gewandt, „etwas, was euch für den Rest eures Lebens nützlich sein wird.“
Hintergrund:
Rund 400 Schüler an 15 Schulen im Landkreis sind zurzeit als Fahrbegleiter tätig. Die Ausbildung, die zusammen mit der Kasseler Verkehrsgesellschaft KVG und Koordinatoren in den Schulen organisiert wird, hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt, das von den Schulen und den Schülern gern umgesetzt wird. Die Fahrbegleiter erhalten einen speziellen Ausweis sowie ein Zertifikat, welches sie nach dem Ende der Schulzeit bei Bewerbungen vorlegen können. Unterstützt wird das Präventionsprojekt von der Polizei Nordhessen. (pm)
2 Kommentare
»Täter stoppen, Opfern helfen«?
Seltsamerweise wird auf diese reisserische (?) Überschrift im Bericht mit keinem Wort Bezug genommen.
Welche Opfer und Täter sind das?
Warum ist es nötig, Schüler zu einer Art UN-Blauhelmen auszubilden?
Was.ist.da.los?
Armer waldenmonk 😉 Bereits vor 20 Jahren wurden Schüler in Schulen als Streitschlichter „ausgebildet“. Kinder geraten öfter mal in Streit/Konflikte. Im Bericht geht es überwiegend um Schülerbeförderung und da wird sich auch mal gestritten. Stellen sie sich vor, da gibt es dann „Täter“ und „Opfer“. Wo sehen sie also ein Problem wenn Kinder selbst zur Deeskalation beitragen oder grundsätzlich: was ist eigentlich ihr Problem :-))
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