ALSFELD | MÜCKE. Schon wieder ein Unwetter im Vogelsbergkreis: Starkregen führte am Nachmittag besonders in Alsfeld zu Überschwemmungen. Die Feuerwehr musste zu mehr als 20 Einsatzstellen ausrücken, rund 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz. „Größtenteils wurden wir wegen Wassereinbrüchen in Gebäuden zur Hilfe gerufen“, schilderte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Kevin Planz.
Zu einem Großeinsatz kam es im Bereich an der Au, dort wurden Gebäude bis zu zwei Meter hoch mit Wasser geflutet. Der Stadtpark stand meterhoch unter Wasser. Zur Unterstützung der Feuerwehr rückte das Technische Hilfswerk aus Alsfeld und Lauterbach mit Spezialgerät an, ebenso ein in Nieder-Ohmen stationierter Gerätewagen des Hessischen Katastrophenschutzes mit mehreren Pumpen. Bereits im strömenden Regen wurden Schmutzwasserpumpen in Stellung gebracht, um Schäden zu verhindern.
Die Überschwemmung richtete vermutlich einen Sachschaden in sechsstelliger Höhe an. Besonders getroffen hat das Unwetter die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes. Um 22:30 Uhr waren noch mehr als 100 Einsatzkräfte im Bereich an der Au im Einsatz. Sowohl das Katastrophenschutzlager als auch das Altkleiderlager des Deutschen Roten Kreuzes (Kreisverband) wurden überflutet, unzählige Feldbetten und Kleidungsstücke wurden in Mitleidenschaft gezogen oder gänzlich zerstört.
Wie DRK-Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann sagte, sind sämtliche Vorräte und sogar Fahrzeuge überschwemmt worden. Auch das Zentrallager des Rettungsdienstes stand meterhoch unter Wasser, Verbandsmaterial und Medikamente trieben im Wasser umher und wurden unbrauchbar. Vollständig unter Wasser stand die Atemschutzübungsanlage des Vogelsbergkreises für die Feuerwehr. Wie schlimm die Schäden an der Anlage sind, ist noch unklar.
Wie Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer am Abend informierte, gab es im gesamten Stadtgebiet rund 30 Einsatzstellen. Mehr als 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz. „Die Straße an der Au hatte sich in einen Fluss verwandelt, vier Fahrzeuge wurden von Wassermassen eingeschlossen, glücklicherweise wurde niemand verletzt“, so Schäfer.
Erneut betroffen war auch die Gemeinde Mücke, diesmal kam es in Flensungen und Merlau zu Überflutungen. Laut ersten Angaben gab es Wassereinbrüche in sieben Gebäuden, mehr als 30 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Besonders betroffen war ein Zimmerei-Betrieb, dort stand das Wasser auf mehr als 100 Quadratmetern zentimeterhoch. Auch ein umgestürzter Baum musste durch die Feuerwehr beseitigt werden. (pw)
5 Kommentare
Es ist bemerkenswert, dass es auch Bürger gibt die das Problem von der richtigen Seite erkennen. Was da in Alsfeld in den beiden Tagen passiert ist, nennt man Hochwasser infolge Starkregen. Diese Wassermengen kann und muss kein öffentlicher Kanal ableiten können. Die hierfür erforderlichen Kanaldurchmesser könnte keine Kommune in Deutschland finanzieren.
Zudem stellt sich die Frage: Wenn seit Freitagmorgen gegen ca
8:00Uhr eine Unwetterwarnung vom DVD für Alsfeld herausgegeben wurde, warum lässt man dann den Fuhrpark des DRK trotzdem am tiefsten Punkt von Alsfeld stehen und sieht tatenlos zu wie dieser ablsäuft? Zumal eigentlich jeder weiß, dass es sich bei diesen Flächen um das Hochwasserbecken der Schwalm handelt. So etwas nennt man ggf. grobe Fahrlässigkeit.
Genau 5 Jahre sind vergangen seit der letzten grossen Überschwemmung in diesem Bereich. THW und Feuerwehr haben einen neuen Standort, welch Glück. Das DRK weiß um die Exponierte Lage, seit Tagen wird vor Unwetter gewarnt. Schon vor 5 Jahren hatte man über Maßnahmen gesprochen die eine solche Situation abmildern sollten, was ist passiert, nix. Die Situation ist für das DRK schon hausgemacht, da hat wohl der damalige Top DRK Manager eine falsche Entscheidung getroffen das THW rauszukaufen.
… Viel trauriger, es ist in den letzten Jahren nicht das erste Mal…. Dass das DRK jetzt jammert ist verständlich, aber es war genug Zeit seit dem letzten Mal vergangen, die Räumlichkeiten zu verlegen… Die Stadt hätte ebenfalls handeln müssen… Und was tat man? Scheinbar nichts und oder nicht genug… Es wird wieder passieren… Handeln ist jetzt angesagt, mal sehen…
sowas braucht eigentlich keiner.
aber hier muss man dem vorschreiber vollkommen recht geben.
es wurden baugebiete ausgewiesen die früher als überflutungsgebiet bekannt waren.
leider nicht nur in alsfeld.
Das kommt davon, wenn man „In der Au“ große Flächen versiegelt und zubaut. Früher hätte niemand freiwillig da unten Gebäude hingestellt. Die Achtung und das Wissen um die Natur sind halt einfach verschwunden, da muss eben die Natur selbst ab und zu mal zeigen wer hier eigentlich das Sagen hat.
Trotzdem meine Hochachtung vor den Einsatzkräften, die sich so bemüht haben weitere Schäden zu verhindern!
Das K-Zentrum in der Au ist schon zig-mal abgesoffen, ich selbst habe 1988/89 aus dem Keller des DRK versucht Verbandmaterial und anderes zu retten. Am besten wäre es, man reißt da unten alle Gebäude (alte Feuerwehr, Polizei, DRK, Aldi Tegut usw.) wieder ab und erweitert die Fläche zu einem großen Park mit Seen und Erholungsflächen.
Über die nächsten Jahre wäre das wirtschaftlicher als alle paar Jahre bei immer häufiger auftretenden Unwettern die ohne Verstand errichteten Gebäude da unten „in der Au“ leerzupumpen.
Verursachen tun die immer häufigen Unwetter unter anderem diejenigen Zeitgenossen, die für jede Mahlzeit extra mit dem Auto zu diesen Märkten zum Einkaufen zu fahren, statt wie früher alle 1-2 wochen einzukaufen und die wichtigsten Grundnahrungsmittel selbst anzubauen.
Leute wacht auf und passt Euer Verhalten an – oder macht es einfach so wie unsere Vorfahren seit hunderten von Jahren!
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