13.000 Küken auf dem Weg nach Polen
BAD HERSFELD. Ein mit über 13.000 lebenden Eintagsküken beladener Kleintransporter stand am Dienstag mit blockierten Rädern stundenlang auf dem Parkplatz „Nadelöhr“ nahe Bad Hersfeld.
Den Beamten der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld schlugen aus dem Innenraum des Kleintransporters klagendes Piepen und Schnattern entgegen. Glücklicherweise war die Laderaumbelüftung des Transporters noch funktionsfähig und eingeschaltet sowie die Türen geöffnet. Der 44-jährige Fahrer aus Polen konnte den Polizisten trotz Sprachproblemen verdeutlichen, dass er bereits ein Ersatzfahrzeug angefordert hatte. Nach der Einsichtnahme in die Transportpapiere stellten die Beamten fest, dass sich offensichtlich insgesamt über 13.400 Hühner-, Enten-, Gänse-, Puten- und Perlhuhnküken in dem Transporter befanden. Diese Küken dürfen nach EU-rechtlichen Vorgaben bei grenzüberschreitenden Transporten innerhalb der Union, bis zu einem Alter von 72 Stunden, über einen Zeitraum von maximal 24 Stunden befördert werden.
Der Transport war am Vortag gegen 8 Uhr in Südfrankreich gestartet und sollte über eine Strecke von mehr als 2.200 km nach Polen gehen. Bis zu dem Parkplatz waren damit schon gut 1.500 km zurückgelegt. Die vorgeschriebene Höchsttransportdauer war bereits bei Eintreffen der Autobahnpolizei um mehr als zwei Stunden überschritten. Wie lange der Küken-Transport bereits auf dem Parkplatz stand war nicht zu ermitteln, da der Fahrer keinerlei Aufzeichnungen zu seinen Lenk-, Ruhe- und Pausenzeiten geführt hatte. Zusätzlich bestanden veterinärrechtliche Mängel, daher wurde auch die zuständige Veterinärbehörde des Landkreises Hersfeld-Rotenburg hinzugezogen. Nach dem Eintreffen des Ersatzfahrzeugs war die Umladung der Transportkisten innerhalb von etwa 30 Minuten bewerkstelligt. Die Weiterfahrt wurde aus Gründen des Tierschutzes schnellstmöglich gestattet, da dies den geringstmöglichen Eingriff in das Tierwohl der beförderten Küken darstellte. Fahrer und Transportunternehmer müssen mit Bußgeldern hinsichtlich der begangenen Verstöße gegen veterinärrechtliche und fahrpersonalrechtliche Vorgaben rechnen.
180.000 Euro Schaden bei Auffahrunfall
VÖLKERSHAIN. Im Baustellenbereich der A7 zwischen den Anschlussstellen Bad Hersfeld West und Homberg/Efze hat am Dienstagabend ein 30 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Belgien vier vorausfahrende Lkw aufeinander geschoben. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Der Schaden an den fünf Sattelzügen liegt bei mindestens 180.000 Euro.
„Rollator-Polizei“ unterwegs
LUDWIGSAU. Sie geben sich als Kontrolleure aus, die Rollatoren überprüfen möchten. Aber in Wahrheit sind sie Ganoven, die ihre Opfer um Bargeld oder Schmuck erleichtern wollen. Es geht praktisch nur darum, um so in Haus oder Wohnung ihrer Opfer zu gelangen. Am heutigen Mittwochmorgen erhielt ein älterer Bürger aus der Gemeinde Ludwigsau einen Anruf. Man müsse seinen Rollator überprüfen, sagte man ihm am Telefon. Der Rentner reagierte aber sofort und legte
auf. Anschließend verständigte er die Polizei. (ots | wal)