LAUTERBACH. Tief „Wilma“ sorgte am Dienstagabend für einige Wetterkapriolen im Vogelsbergkreis. In den Gemeinden Feldatal, Freiensteinau und Gemünden sowie in den Städten Homberg und Kirtorf musste die Freiwillige Feuerwehr zur Hilfe ausrücken. Laut ersten Angaben waren mehr als 170 Feuerwehrleute im Einsatz.
In Arnshain bei Kirtorf schlug der Blitz in ein Wohnhaus ein. „Es kam glücklicherweise zu keinem Brand“, so Stadtbrandinspektor Heino Becker. Lediglich etwas Putz wurde von der Giebelwand gesprengt. Rund 30 Feuerwehrleute aus Arnshain, Gleimenhain, Kirtorf und Wahlen standen in Bereitstellung.
In Otterbach bei Gemünden wurde erneut das örtliche Feuerwehrhaus überschwemmt. Wie Gemeindebrandinspektor Tobias Tomaschewski schilderte, waren rund 60 Feuerwehrleute für etwa fünf Stunden gefordert. Mit Sandsäcken und Holzbarrieren wurde versucht, den örtlichen Bach im Zaum zu halten. Des Weiteren mussten in Rülfenrod und Hainbach insgesamt sieben Keller leer gepumpt werden. Die örtliche Messstation des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gab eine Tagessumme von 47,7 Litern Niederschlag pro Quadratmeter aus, der Dritthöchste Messwert in Hessen für diesen Tag.
Bei Ermenrod in der Gemeinde Feldatal wurde erneut die Bundesstraße 49 am Abzweig nach Elpenrod überflutet. „Es war aber nicht so schlimm wie bei dem letzten Unwetter“, schilderte der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Andreas Zaumsegel. Im Ortskern von Ermenrod trat jedoch erneut der sogenannte Fritzengrund über die Ufer und verschmutzte eine Straße sowie eine landwirtschaftliche Halle. Im Einsatz waren etwa 50 Feuerwehrleute aus Ermenrod, Groß-Felda und Zeilbach.
In Ober-Ofleiden bei Homberg (Ohm) strömte Schlammwasser auf zwei Straßenzüge, durch das umsichtige Handeln der Anwohner konnte laut Feuerwehrangaben jedoch Schlimmeres verhindert werden. „Rund 20 Bewohner der Friedhofstraße und der Geissespitze öffneten die Straßeneinläufe und konnten so die Wassermassen ableiten“, schilderte Stadtbrandinspektor Thomas Stein. Laut seinen Angaben waren etwa 12 Wohnhäuser durch das Wasser in Gefahr, es kam jedoch zu keinerlei Wassereintritten. Rund 30 Feuerwehrleute aus Homberg und Ober-Ofleiden eilten zur Hilfe, sie bauten Sandsack-Barrikaden auf. In Weidenau bei Freiensteinau wurde ein Keller durch Starkregen überschwemmt, Feuerwehrleute pumpten ihn wieder leer. (pw)