FELDATAL | MÜCKE. Bis zu einen Meter hoch unter Wasser standen am frühen Dienstagabend die Dörfer Ober-Ohmen und Ermenrod im Vogelsbergkreis. Mehr als 150 Feuerwehrleute rückten zur Hilfe aus, um überflutete Wohnhäuser und Straßen vom Wasser zu befreien. In Ober-Ohmen rettete die Feuerwehr eine Seniorin aus ihrer überfluteten Wohnung.
„Das Wasser stand ihr sprichwörtlich bis zum Hals“, so Mückes Gemeindebrandinspektor Martin Schlosser. In Ermenrod musste die Bundesstraße 49 wegen einer Schlammüberflutung gesperrt werden. „Wir wurden erst wegen einem vollgelaufenen Keller zur Hilfe gerufen, bei unserem Eintreffen stand dann Ermenrod unter Wasser“, so Feldatals Gemeindebrandinspektor Rüdiger Klaus. Auch betroffen war Ruppertenrod, hier musste die Feuerwehr einige Keller leer pumpen.
Für die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Mücke wurde aufgrund der Überflutungen in Ober-Ohmen ein Vollalarm ausgelöst, so rückten alle 12 Einsatzabteilungen mit Feuerwehrleuten aus Atzenhain, Bernsfeld, Flensungen, Groß-Eichen, Höckersdorf, Ilsdorf, Merlau, Nieder-Ohmen, Ober-Ohmen, Ruppertenrod, Sellnrod und Wettsaasen zur Hilfe an. Die Zufahrt gestaltete sich aufgrund von überfluteten Landesstraßen schwierig, auf der Straße zwischen Ober-Ohmen und Ruppertenrod schwammen zeitweise mehrere Fässer. Diese waren von einem Produktionsgelände weggeschwemmt worden. Kurzzeitig waren die Schweine eines Bauernhofs in der Ohmstraße vom Ertrinken bedroht, sie konnten jedoch durch Wasserbarrieren geschützt werden. Der Straßenzug der Schillerstraße wurde komplett überflutet. Im Gasthaus am Römer schwammen die Bierfässer im Keller, hier pumpte die Feuerwehr mit einer Tragkraftspritze zeitweise Hunderte Liter Wasser pro Minute ab. In einem Wohnhaus wurde ein Öltank beschädigt, sodass Heizöl ausfloss. Hier rückte die Feuerwehr der Stadt Homberg (Ohm) mit einem Gerätewagen-Gefahrgut zur Hilfe an. Zur Koordination der vielen Einsatzstellen wurde am örtlichen Feuerwehrhaus ein Einsatzleitwagen eingesetzt. „Bei dem Unwetter der letzten Woche waren wir noch verschont geblieben“, so Gemeindebrandinspektor Schlosser vor Ort.
Angaben über Sachschäden liegen noch nicht vor. (pw)