KASSEL Es tut sich viel bei der hessischen Polizei. Schon 2017 wurde die Polizei mit 1.155. Polizeianwärtern und 570 neuen Stellen massiv gestärkt. Im Jahr 2018 und 2019 wird es jeweils weitere 240 zusätzliche Stellen im Polizeivollzug geben. Das bringt nicht nur für die Außenstelle der Hochschule für Polizei und Verwaltung, sondern auch für die IV. Bereitschaftspolizeiabteilung in Kassel große Herausforderungen mit sich.
Begrüßt vom Präsidenten des Hessischen Bereitschaftspolizeipräsidiums Harald Schneider informierten sich die Spitzen der nordhessischen Union rund um den Vorsitzenden Bernd Siebert, Justizministerin Eva Kühne-Hörmann und Staatssekretär Mark Weinmeister vor Ort über die Auswirkungen der Einstellungsoffensive bei der hessischen Polizei. „Im Zentrum unseres Interesses stehen die Zusammenarbeit zwischen Bereitschaftspolizei und Hochschule, die Infrastruktur am Standort sowie die Ausstattung und Einsätze“, erklärte der Bezirksvorsitzende Siebert. Neben dem Präsidenten des Bereitschaftspolizeipräsidiums nahmen von Seiten der Polizei noch die Leiterin der IV. Bereitschaftspolizeiabteilung Beate Theis, ihr Stellvertreter Hans-Werner Derx, der Rektor der Hochschule Björn Gutzeit und die Abteilungsleiterin am Fachbereich Personal der Hochschule Sigrid Josephs am Gespräch teil.
In den vergangenen Jahren gab es große Investitionen in die Infrastruktur in Kassel, gerade hinsichtlich der Einsatzgebäude, der Sporthalle und des Schwimmbades. Demnächst werde noch eine umfangreiche energetische Sanierung folgen, so die Vertreter der Polizei.
Die Zusammenarbeit zwischen der Bereitschaftspolizeiabteilung und der Hochschule und die gewonnenen Synergien seien ausgezeichnet. Gerade die Einstellungsoffensive des Landes mit den in der Folge steigenden Zahlen der Polizeianwärter stellt die Akteure am Standort Kassel vor große Herausforderungen.
Die Aus- und Fortbildung wird jedoch weiterhin in vollem Umfange und hoher Qualität gewährleistet. Allerdings wurde betont, dass bedingt durch die räumlichen Gegebenheiten hierzu intensive Abstimmungen sowie organisatorische Maßnahmen notwendig sind.
Für die Zukunft bedarf es mit Blick auf die weitere Entwicklung der Aus- und Fortbildungsinhalte wie auch Ausstattung insbesondere Optimierungen im Bereich der Raumschießanlagen. Die Vertreter der nordhessischen CDU sagten zu, die aktuelle wie auch zukunftsfähige Ausgestaltung der Räumlichkeiten am Standort bei der hessischen Landesregierung zu thematisieren.
Bernd Siebert dankte den Vertretern der Polizei und der Hochschule für ihren Einsatz im Dienst: „Was unsere Polizisten tagtäglich für uns alle leisten, ist nicht zu unterschätzen. Deswegen verdienen sie unsere Unterstützung und beste technische sowie infrastrukturelle Voraussetzungen. Mit der Bereitschaftspolizei haben wir vor Ort einen starken Partner für die Sicherheit in unserem Land, welcher gerade bei Großveranstaltungen und in den Schwerpunktaufgaben eine nicht zu unterschätzende Verstärkung der örtlichen Polizeien darstellt.“
Dem Hessischen Bereitschaftspolizeipräsidium sind vier Bereitschaftspolizeiabteilungen an den Standorten Wiesbaden, Mühlheim a. M., Lich und Kassel nachgeordnet. Ihr obliegen schwerpunktmäßig die Bewältigung von Einsätzen aus besonderem Anlass in Hessen und als Unterstützung anderer Bundesländer (u.a. Demonstrationen, Kundgebungen, Fußballspiele, Messen) sowie die Unterstützung des polizeilichen Einzeldienstes des Landes Hessen. Ferner gehören die Wasserschutzpolizeiabteilung, die Polizeifliegerstaffel, die Polizeireiterstaffel sowie der Polizeiärztliche Dienst in Hessen zum Präsidium. (pm)
Zum Foto: (v.l.): Bezirksvorsitzender Bernd Siebert, Staatssekretär Mark Weinmeister, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, Dominik Leyh, Alexander Lorch, Kriminaldirektorin Beate Theis (Leiterin IV. BPA), Claudia Ravensburg MdL, Sigrid Josephs (Abteilungsleiterin Polizei der HfPV), Rektor Björn Gutzeit (HfPV), Präsident Harald Schneider, Hans-Werner Derx (stellv. Leiter IV. BPA) und Armin Schwarz MdL
2 Kommentare
@Bürger in Uniform
Ich möchte Ihnen mal ein Beispiel bringen.
1979 konnte man noch mit einem Realschlussabschluss zur Polizei eintreten.Ich hatte mich beworben und wurde zum Einstellungstest eingeladen.In Kassel Niederzwehren. Der schriftliche Teil lief sehr gut. Ich hatte bestanden. Dann gings mit einem Bus zum Röntgen in die kassler Innenstadt. Lief auch sehr gut. Dann kam die Untersuchung vom sogenannten Amtsarzt.
Ich hatte Schorf am linken Ellenbogen und mein linkes Bein war ca 2 cm kürzer als das rechte Bein. Somit war ich raus.
Ca 1 Jahr später wurde ich zur Musterung gebeten in der Ludwig Mohn Strasse in Kassel und wurde mit 1 gemustert.
Und jetzt meine Meinung.Bei den geburtenstarken Jahrgängen 1961 bis 1965 konnte man aus den vollen Greifen und jetzt klemmts. Ich finds toll.
Stärkung?! Ich habe davon noch nichts bemerkt. Im Gegenteil. Von den über 1000 eingestellten Neuzugängen ist noch keiner im Dienst angekommen. Das Studium dauert halt Jahre. Alle kommen auch nicht an, da wieder mindestens 10 Prozent Durchfaller dabei sein werden. Auch kompensieren sie kaum die durch Krankheit ausgefallenen Kollegen bzw. die, die dadurch frühpensioniert werden müssen. Der Stand ist heuer erschreckend hoch. In den kommenden Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge. Wer diese gewaltige Zahl ersetzen soll? Ich bin gespannt. Auch die anderen ( Bundeswehr, Zoll, benachbarte Bundesländer…suchen dringend Nachwuchs).
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