Fest rund um die Märchenbühne – der Schmeckefuchs
GUDENSBERG. Erst seit es die Märchenbühne gibt, gibt es in Gudensberg auch den Schmeckefuchs. Genau seit 2012. Eine gerade mal sieben Jahre alte Gudensberger Kunst- und irgendwie auch schon Kultfigur, die – als Schmeckefuchs – zwar nicht kochen und backen muss, aber Leckereien doch sehr gut schmecken und vor allem wunderbar präsentieren kann.
Der perfekte Inbegriff für märchenhaft kulinarisches Treiben und für kulinarische Märchen.
Der Schmeckefuchs lebt natürlich von seinem Darsteller. Thomas Hof, gelernter Schauspieler aus Sachsen, den es nach Nordhessen, als Theaterpädagoge ans Staatstheater verschlagen hat, lebt die Figur und das nicht nur einmal im Jahr. Als Schmeckefuchs präsentiert er inzwischen allerlei Veranstaltungen in Gudensberg, sogar das Märchenfest, die eigentlich große Veranstaltung rund um die Märchenbühne, zwischen Rotkäppchen und Frau Holle. Auf der Straße spricht man ihn nicht mit „Herr Hof“ an, sondern mit „Hallo Schmeckefuchs“.
Ihre Hoheit und allerlei Musikanten
Thomas Hof kann wunderbar damit leben und es ist unübersehbar, dass er sich mit der Rolle längst identifiziert. So auch am vergangenen Wochenende, als er die Künstler und regionalen Lebensmittelproduzenten auf der Bühne begrüßte und im Stadtpark immer irgendwo präsent und sichtbar war. So plauderte er galant mit der 10. Hessischen Milchkönigin Sarah Knaust aus Gudensberg, deren Amtszeit – im Gegensatz zu der des Schmeckefuchses – bald zu Ende geht.
Wie in jedem Jahr konnten Tausende Besucher am Sonntag immer wieder neu entscheiden, wann sie das anspruchsvolle Bühnenprogramm und wann die tollen Angebote der vielen Stände im Park genießen wollten. Wer einen Plan hatte, konnte beides gut vereinbaren und wer keinen hatte, nimmt’s beim Schmeckefuchs eben so, wie’s kommt. Und manche Bühnen-Acts waren auch als Walking-Acts zwischen den Ständen unterwegs, wie das Kontrabass-Trio „Usual Crowd Legacy Band“.
Gut wirken und gut schmecken
Auch im Park unterwegs waren Anna und Armin Hutter, die mit Kräutern die Gäste beglückten und den einen oder anderen Tipp gaben, was mit den heilenden Pflanzen gut wirkt oder einfach nur gut schmeckt. Und dann wirkt es ja schließlich auch. So soll ja auch Liebe durch den Magen gehen, wofür es jede Menge Anregungen gab. Vom Kaffee aus Gudensberger Röstung über den Saft bis zum Knusperbrot ganz ohne Backen, daher mit allem, was das Korn zu bieten hat, konnten die Gäste eine Menge probieren. Leckere Süßigkeiten gab es, handgefertigte Bonbons, leckeren Honig, allerlei Würste und schließlich Waffel am Stiel beim Stand der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule.
Also wahrhaft ein „Fest für alle Sinne“, denn so hatte die Stadt die Veranstaltung 2018 angekündigt. Eben „märchenhaft Schlemmen und Genießen“!
Buntes Rahmenprogramm
Zum Rahmenprogramm gehörten die Friedrichsteiner Schlossbergmusikanten mit ihrem vielseitigen Repertoire, der Gitarrenchor Saitenspiel und natürlich – wie in jedem Jahr – die Kinder und Jugendlichen der Ballettschule Wilkinson in Fritzlar, in der natürlich sehr viel junge Menschen aus dem Chattengau tanzen. Ihr ganzes Können zeigten die Kleinsten der Musikschule genauso, wie die Kindergruppe der Original Chattengauer.
Das Spielraumtheater unterhielt mit den Stücken „Dornröschen“ und „Der Wolf & die sieben Geißlein“ große und kleine Gäste mitten im Park, zwischen Kunstgewerbe und einem Mal-Zelt für die Kinder. Natürlich durften auch die Langohren, die Esel vom Schlossberg nicht fehlen.
Gäste aus Polen brachten Spezialitäten mit
Gäste aus Gudensbergs polnischer Partnerstadt Jelcz-Laskowice waren auch dieses Jahr dabei und natürlich mit leckeren Spezialitäten aus ihrer Heimat im Gepäck angereist.
Zweimal zog ein Gewitter über die Märchenbühne. Um 14:15 Uhr scherzte der Schmeckefuchs noch, dass es vorüberziehen würde und dankte der Technik für die „eingespielten“ Donnerschläge. Das Gewitter tat, wie ihm geheißen und zog an Gudensberg vorbei. Beim zweiten Mal half der Zaubertrick nicht mehr. Um 16:15 Uhr ging ein kurzer Platzregen begleitet von Blitz und Donner über Gudensberg nieder. (rs)