BEBRA. Die CDU möchte junge Mediziner verstärkt dazu motivieren, sich im ländlichen Raum niederzulassen. Zusammen mit der ab dem 1. August gültigen sechsstündigen Beitragsbefreiung für die letzten drei Kindergartenjahre sehen die Christdemokraten darin zwei besonders wichtige Maßnahmen, um gerade auch außerhalb der Ballungsräume allen Generationen ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
Darauf wies der sozialpolitische Sprecher der CDU im Hessischen Landtag Dr. Ralf-Norbert Bartelt bei einem Vortrag im Rahmen einer Nordhessen-Veranstaltungsreihe seiner Fraktion in Bebra hin. „Wir haben die Rahmenbedingungen für alle Generationen verbessert, damit ein gutes Leben im ländlichen Raum möglich ist“, so Dr. Bartelt.
Dem bekannten Problem, dass gerade auf dem Land viele Praxen altersbedingt geschlossen werden, begegne das Land Hessen mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. So seien etwa die finanziellen Starthilfen durch den Hessischen Gesundheitspakt in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert worden. „Schon Praktika in Landarztpraxen werden mit knapp 600 Euro monatlich gefördert. Bei der Übernahme oder Neugründung sind wir inzwischen bei einem maximalen Förderbetrag von 66.000 Euro angelangt und damit im bundesweiten Vergleich äußerst attraktiv für junge Ärzte. Dazu kommen aber noch weitere Fördermöglichkeiten, wie etwa ein Umzugskostenzuschuss oder die Übernahme von Kinderbetreuungskosten bei jungen Arztfamilien, die sich auf dem Land niederlassen möchten“, erläuterte Dr. Bartelt die finanziellen Anreize in Hessen.
Da dies aber nur etwas bringe, wenn ausreichend Allgemeinmediziner zur Verfügung stehen, habe man zudem aktive Nachwuchskampagnen gestartet und für eine bessere Ausstattung der entsprechenden Lehrstühle an den hessischen Unis gesorgt. Der Gesundheitsexperte wies aber bei den Bemühungen um eine verbesserte Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum auch auf weitere Maßnahmen hin, wie etwa die Förderung von Projekten mit Gemeindeschwestern oder die fortschreitende Digitalisierung von medizinischen Inhalten, die gerade auf dem Land zunehmend Bedeutung gewinnen wird.
Ausführlich ging Dr. Bartelt auch auf die gerade durch den Landtag beschlossene Beitragsbefreiung für Kinder in den letzten drei Kitajahren ein. Das Land gibt ab den Sommerferien für jedes Wohnsitzkind 135,60 Euro pro Monat an den Kita-Träger. Die ebenfalls anwesende örtliche Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt ergänzte: „Neben weiteren 60 Millionen Euro, die wir in die Qualitätssteigerung bei den Kitas legen, kostet die Beitragsbefreiung dem Land somit 440 Millionen Euro. Aber dies ist uns die Entlastung der jungen Familien wert. Besonders erfreulich ist, dass wir dies dank der soliden Finanzpolitik der Landesregierung ohne neue Schulden schultern können.“ (pm)