KASSEL. Die hessische Europaministerin Lucia Puttrich hat am Mittwoch das Robotiklabor der Universität Kassel besucht und sich dort darüber informiert, wie Menschen und Maschinen schon jetzt und in naher Zukunft effizient und sinnvoll zusammenarbeiten können. „Mensch-Maschine-Systemforschung klingt nach Science Fiction und Hollywood-Filmen.
Aber Roboter haben unser Arbeitsleben schon verändert und werden es weiter tun. Das Robotiklabor an der Universität Kassel ist ein Ort, an dem exzellente Forschung auf diesem Gebiet betrieben wird und das schon heute zeigt, was möglich ist. Das ist erfolgreiche Zukunftsforschung im Dienste des Menschen und im allerbesten Sinne“, sagte Puttrich nach dem Gespräch mit Prof. Dr.-Ing Ludger Schmidt. Der Leiter des Fachgebiets führte die Ministerin durch die Anlage und demonstrierte gemeinsam mit seinen Mitarbeitern verschiedene Projekte. „Wir freuen uns, heute erstmals öffentlich unseren Demonstrator zur Mensch-Roboter-Kollaboration zeigen zu können, an dem ein Mensch zusammen mit einem Roboter ohne Schutzzaun zur gleichen Zeit und am selben Ort in der industriellen Montage arbeitet, so dass Effizienz und Ergonomie verbessert werden können.“, so Prof. Schmidt
Zum Fachgebiet wurde 1982 als erste universitäre Einrichtung in Deutschland gegründet, die sich schwerpunktmäßig mir der Mensch-Maschine-Systemforschung beschäftigt. Je nach Bedarf arbeiten hier Ingenieure verschiedener Disziplinen, Informatiker, Psychologen und Designer fachübergreifend in anwendungsorientierten Forschungs-, Entwicklungs- und Beratungsprojekten zusammen. Zum Robotiklabor gehören mehrere mobile Inspektionsroboter, die in industriellen Anlagen und innerhalb von Produktionshallen autonom fahren und teleoperiert fliegen, um den Menschen bei Inspektions- und Überwachungsaufgaben zu unterstützen. An einem vom Fachgebiet entwickelten Leitstand wird hier die Mensch-Roboter-Interaktion erforscht. Außerdem werden seit einigen Jahren drei menschenähnliche Roboter in der Ausbildung der Studierenden eingesetzt.
Der Besuch der Ministerin ist Teil der Zukunftswoche „Bildung, Wissenschaft und Forschung“ der Hessischen Landesregierung. „Bildung, Wissenschaft und Forschung sind der Motor für Innovationen und damit von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Hessen hat bundesweit die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung, kein anderes deutsches Flächenland investiert so viel Geld in Schulen und Hochschulen pro Einwohner wie Hessen. Fast 1.500 Euro gaben Land und Kommunen allein 2016 pro Kopf aus. Das ist bundesweit spitze und darauf sind wir als Hessische Landesregierung stolz“, sagte Lucia Puttrich. „Die Forschungsergebnisse von heute sind die Produkte und Dienstleistungen von morgen.“
Hintergrund
In Hessen gibt es ein breites fachliches Spektrum an Einrichtungen. Geforscht wird an vielen leistungsfähigen, traditionsreichen Hochschulen und außeruniversitären Institutionen. Eine herausragende Förderung der Wissenschaft ist das Landesexzellenzprogramm LOEWE, mit dem im Zeitraum 2008 bis 2017 mehr als 1,5 Milliarden Euro in die 13 Forschungszentren und 49 Forschungsschwerpunkte in Hessen investiert wurden. Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in wichtigen Themenfeldern an neuen Erkenntnissen und Lösungsansätzen, wie beispielsweise an der Entwicklung von Antibiotika oder der Bekämpfung von Krebs.
Die hessischen Hochschulen profitieren von zwei wichtigen Landesförderprogrammen: Der Hochschulpakt für die Jahre 2016 bis 2020 garantiert den Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften finanzielle Planungssicherheit in Höhe von neun Milliarden Euro. Das ist die größte Summe, über die die Hochschulen jemals verfügen konnten. Mit dem Bauprogramm HEUREKA hat die Hessische Landesregierung mit bundesweit großer Beachtung die Hochschulinfrastruktur vorangebracht, bis zum Jahr 2026 fließen in diese insgesamt rund vier Milliarden Euro.
Die Zukunftswochen der Hessischen Landesregierung stehen unter dem Motto „Bereit für Morgen“. Nach den Schwerpunkten „Sicherheit und Recht“, „Leben hat Zukunft – Heimat Hessen“ und „Ökonomie und Ökologie“ steht im April der Bereich „Bildung, Wissenschaft und Forschung“ im Fokus. Dabei werden die Minister und Staatssekretäre in Hessen unterwegs sein, um Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu besuchen, die – jede auf ihre Art – zukunftsweisend sind.
Weitere Informationen zu den Zukunftswochen der Hessischen Landesregierung sind im Internet unter https://zukunftswochen.hessen.de zu finden. (pm)