MERLAU. Flecktarn, Panzerfahrzeuge und Soldaten: Eine Übung der Bundeswehr fand am Freitagabend in Merlau statt. Mit rund fünfzig Einsatzkräften wurde die Einrichtung eines militärischen Sicherheitsbereiches trainiert, das zugehörige Szenario sah die Bewachung eines Materialtransportes vor.
„Durch einen Waldbrand mit starker Rauchentwicklung wurde die A5 gesperrt, ein Transportkonvoi musste notgedrungen eine Pause einlegen“, so Oberstleutnant Bernd Lesemann vom Landeskommando Hessen der Bundeswehr zur fiktiven Lage.
Die Militärfahrzeuge trafen in den späten Abendstunden am Merlauer Festplatz ein, der mit Trassierband und Barrieren weiträumig abgesperrt war. Auf mehreren Schildern wurde auf den Trainingsort der Bundeswehr hingewiesen, auch mit dem deutlichen Hinweis „Vorsicht Schusswaffengebrauch“. Vor Ort zeigten sich die Soldaten jedoch äußerst aufgeschlossen und informierten über ihre Übungsabsichten. „Es handelt sich um einen rein militärischen Sicherungsauftrag im Rahmen der Amtshilfe bei einer simulierten Großschadenslage“, so die Erläuterung des Oberstleutnants zu den Sicherheitsvorkehrungen. Wie er sagte, bildete das Hessische Landeskommando in den vergangenen Tagen die Kräfte der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Nordhessen für die Zusammenarbeit mit dem Deutschem Roten Kreuz, der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk aus. „Der Hauptzweck bestand dabei in der Erprobung von Verfahren zur Unterstützung von Hilfseinsätzen der zivilen Rettungsorganisationen“, so Lesemann.
Die rein militärische Übungslage am Freitagabend sollte jedoch ausschließlich das Zusammenspiel verschiedener Bundeswehreinheiten fokussieren. Im Dorfgemeinschaftshaus von Merlau wurde dazu auch eine Operationszentrale eingerichtet, von der aus die Befehle abgegeben wurden. So auch der Auftrag zur Erkundung eines geeigneten Platzes für die Unterbringung des Materialtransportes, der im Konvoi von einem Allschutz-Transport-Fahrzeug (ATF) vom Typ „Dingo“ sowie einem Panzer vom Typ „Fuchs“ begleitet wurde. „Solche Fahrzeuge kann man nicht einfach überall abstellen“, erläuterte Lesemann.
Der Festplatz von Merlau bot offensichtlich beste Voraussetzungen, auch für diverse Übungsraffinessen. So wurden unter der Leitung von Stabsfeldwebel Timo Lingner einige Herausforderungen eingespielt, vom neugierigen Spaziergänger bis hin zur aufmüpfigen Jugendgruppe. Trotz der unterschiedlichen Schauspielcharaktere reagierten die Soldaten besonnen und ließen keine „Störerlagen“ aufkommen.
Im Anschluss zur gestrigen Sicherungsübung findet heute eine Großübung statt, an der unter anderem mehrere Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Bundespolizei teilnehmen. (pw)