GLADENBACH. Zu Beginn der Zweiradsaison rückten am Samstag Motorradfahrer auf den Strecken rund um die „Zollbuche“ ins Visier der Verkehrsdienste des Lahn-Dill-Kreise und des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Gemeinsam überwachten die Verkehrsexperten die Einhaltung der eingerichteten Höchstgeschwindigkeiten und untersuchten bei auffälligen Bikes die technische Ausstattung.
Zwischen 12 Uhr und 18 Uhr stoppten die Ordnungshüter auf dem Parkplatz „Zollbuche“ 42 Motorräder, vier Pkw sowie einen Lkw. Vier Motorradfahrer und zwei Pkw-Fahrer überzogen deutlich die Stellung des Gashebels bzw. des Gaspedals: Sie erreichten auf der Bundesstraße bei erlaubten 100 km/h Geschwindigkeiten jenseits der 141 km/h. Damit wird für sie neben einem Bußgeld und Punkten in Flensburg auch ein vierwöchiges Fahrverbot fällig. Der einspurige Spitzenreiter brachte es auf gemessene 162 km/h – ein Autofahrer beschleunigte an derselben Stelle auf 147 km/h.
Für die Fahrer von fünf Motorrädern endete die Ausfahrt vor Ort. Sie hatten an den Auspuffanlagen manipuliert und erreichten so bereits im Standgas über 100 Dezibel. Die Polizisten untersagten die Weiterfahrt, stellten die Zulassungsbescheinigung sicher und werden diese an die Zulassungsstellen übersenden. Erst wenn die technischen Veränderungen wieder zurückgebaut sind und ein Gutachter dies bestätigt hat, dürfen diese Maschinen wieder im öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden. Besonders hart traf es einen Ducati-Besitzer aus Dortmund. Er musste mehrere Stunden auf eine Transportgelegenheit für sich und seine Maschine aus der Heimat warten.
Trotz der zum Teil drastischen Geschwindigkeitsverstöße und technischen Veränderungen, die unüberhörbare Folgen für alle Verkehrsteilnehmer und Anwohner haben, fuhren viele Biker ohne Beanstandungen aus der Kontrolle heraus. Ihre Motorräder wurden nicht beanstandet. Darunter waren auch junge Fahrer, die in Gruppen mit ihren Rennmaschinen völlig unauffällig unterwegs waren.
Die Bikerinnen und Biker „rund um den Aartalsee“ werden auch in dieser Zweiradsaison immer wieder mit Kontrollen rechnen müssen. Die Verkehrsdienste des Lahn-Dill-Kreises und des Landkreises Marburg-Biedenkopf sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der für diese Strecken zuständigen Polizeistationen in Herborn und Biedenkopf haben schon jetzt weitere Kontrolltage geplant. (ots)