Das Hinterlandmuseum sucht nach Leihgaben
BIEDENKOPF. Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf plant eine Sonderausstellung zum Thema „Kindheit“. Sie soll am 17. Juni eröffnet werden und dann bis zum 3. Oktober 2018 zu sehen sein. Hierzu bittet das Museum die Bevölkerung um Leihgaben.
Gesucht werden Gegenstände, die in der Kindheit eine Bedeutung hatten. Dies können Spiele und Spielzeug, aber auch andere Dinge sein. In großer Stückzahl hergestelltes Spielzeug kam erst im Laufe des 19. Jahrhunderts auf. Eltern aus bürgerlichen Familien kauften Spielzeug, mit dem die Kinder das Erwachsenenleben „üben“ konnten.
Mädchen sollten auf ihre Rolle als Ehe-, Hausfrau und Mutter vorbereitet werden und bekamen daher Puppen und Geschirr geschenkt. Kriegsspielzeuge und strategische Spiele bereiteten die Jungen auf ihre Rolle in der Gesellschaft vor.
Bücher für Kinder hatten vorrangig die Aufgabe, sie mit mahnenden Worten auf Verfehlungen hinzuweisen oder hiervor zu bewahren. Später wandelte sich das Spielzeug vorwiegend zum Mittel der Unterhaltung, des Zeitvertreibs oder zur Förderung motorischer Fähigkeiten.
Die Ausstellung möchte auch weitergehenden Fragen nachgehen wie zum Beispiel: Gab es überhaupt Freiräume, Freizeit und Gelegenheit zum Spiel in der eigenen Kindheit? Musste man auch als Kind im Haushalt und in der Landwirtschaft mithelfen? Was für Spielsachen gab es und was wurde gespielt? Wurden Spielsachen gekauft oder von Eltern oder Verwandten selbst hergestellt? Wurden „besondere“ Spielsachen „geschont“ und aufgehoben und haben sich bis heute erhalten? Wurden andere Spielsachen wiederum durch das häufige Spielen „abgenutzt“, verschenkt oder bei Flohmärkten verkauft?
Hierzu würde sich das Hinterlandmuseum ebenfalls über Berichte aus der Bevölkerung freuen.
Wer leihweise ein Ausstellungsstück oder einen Bericht zur Verfügung stellen möchte, kann sich bis zum 27. Mai 2018 wenden an: Gerald Bamberger und Claudia Röhl (Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf, Zum Landgrafenschloß 1, 35216 Biedenkopf), Telefon: 06461 92-4651, E-Mail: hinterlandmuseum@marburg-biedenkopf.de
Foto: Eltern aus bürgerlichen Familien kauften Spielzeug, mit dem die Kinder das Erwachsenenleben „üben“ konnten. Mädchen sollten auf ihre Rolle als Ehe-, Hausfrau und Mutter vorbereitet werden und bekamen daher Puppen und Geschirr geschenkt