ROMROD. Die Gestaltung der Außenanlage für das Projekt „Leben und Wohnen im Alter (LuWiA)“ stand am Dienstagabend im Mittelpunkt der Stadtverordnetenversammlung. Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg (CDU) stellte im Sitzungsaal des Rathauses die ersten Planungen mit einem Kostenvolumen von rund 280.000 Euro vor.
So sind unter anderem Pflanzkübel vor den großflächigen Fenstern im Erdgeschoss geplant. „Auch um die Blicke auf die Bewohner abzuschirmen“, so Richtberg. In Richtung der Bundesstraße ist ein Begegnungsplatz mit Gartenhaus und Baum in Aussicht, der zum Besuch einladen soll. Hier könnte sich die Bürgermeisterin eine Art Sommergaststätte vorstellen. „Die Außenanlage ist öffentlich zugänglich“, machte sie mehrfach deutlich. Der Hof soll für Lastwagen befahrbar sein, unter anderem um die Holzpellets der Heizanlage anzuliefern. Dort sollen aber auch zwei Parkplätze für dringende Fälle wie Arztbesuche entstehen. In Richtung des Ocherbachs ist eine Terrasse für die Bewohner geplant, ebenso in Richtung der Landesstraße nach Zell. Für das Atrium im Inneren des Gebäudes plant man eine Begrünung, unter anderem mit einer Berankung der Brandwand in Richtung der Gewerbehalle. Generell sollen mit einer Fassadenbeleuchtung Akzente gesetzt werden. Auf der Brücke über dem Ocherbach sehen die derzeitigen Planungen zwei weitere Parkplätze vor, hier wurde jedoch aus den Reihen der Stadtverordneten Kritik geübt. „Der Bereich sollte offen gestaltet werden, geparkte Autos schotten den Bereich ab“, so Hauke Schmehl (CDU/FWG).
Häinze, JUZ, E-Säule...
Zu aktuellen Romröder Themen griff die Bürgermeisterin die Häinze Kirmes, zwei Bauvorhaben und eine Verwaltungsneuerung auf. „Wir haben eine spritzige und gelungene Kirmes hinter uns“, blickte sie auf das Fest der Häinze für Romrod zurück. Sie dankte den Organisatoren für ihr Engagement, aus ihrer Sicht ist es schön solch ein Fest im Ort zu haben. „Feste halten uns lebendig“, so die Bürgermeisterin. Für den Parkplatz an der Schlossapotheke kündigte sie eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge an, die von den Oberhessischen Versorgungsbetrieben (OVAG) gesponsert werde. Für das Jugendzentrum in Zell (JUZ) kündigte sie eine Fassadendämmung an, hier sollen die Jugendlichen die Arbeit und die Stadt das Material übernehmen. In der Verwaltung sollen künftig vereinfachte Baugenehmigungsverfahren kostenfrei werden, beispielsweise für Gartenhütten oder Carports,. „Die Anträge werden nur noch geprüft, gibt es binnen 14 Tagen keinen Einwand, kann es losgehen“, so Richtberg. Eine Bescheinigung gibt es nur noch auf ausdrücklichen Wunsch, diese ist dann allerdings kostenpflichtig. Erneute Werbung machte Richtberg für das Förderprogramm „Starkes Dorf – Wir machen mit!“, hier können Zuschüsse bis zu 5.000 Euro für Kleinprojekte des gesellschaftlichen Zusammenhalts erzielt werden. Beispiele sind die Aufstellung einer Sitzbank oder die Errichtung eines Grillplatzes.
„Einladung bleibt Einladung“
Von Turbulenzen sprach die Bürgermeisterin rund um eine falsch verstandene Einladung des Magistrats gegenüber dem Verfasser dieses Artikels. „Eine Einladung bleibt eine Einladung, auch wenn sie als Vorladung verstanden wird“, so Richtberg. Laut ihren Schilderungen bestand seitens des Magistrats keine Absicht einer Pressezensur.
Beratung um Kindergartenbeiträge
Die Beratung um die künftige Gestaltung der Kindergartenbeiträge wurde einstimmig in den Haupt- und Finanzausschuss verwiesen. Bisher wurde der Kindergarten zu 15 % von der evangelischen Kirchengemeinde, zu 20 % durch Elternbeiträge und zu 65 % durch die Stadt Romrod finanziert. Für die Elternbeiträge gibt es derzeit ein System mit drei Modulen, so muss pro Monat für die 5-stündige Betreuung 170 Euro, für die 6,5-stündige Betreuung 175 Euro und für die 9-stündige Betreuung 185 Euro bezahlt werden. Künftig zahlt das Land Hessen für alle Kinder vom 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt einen monatlichen Förderbetrag von 135,60 Euro an die Stadt Romrod, damit sollen Kinder täglich für sechs Stunden beitragsfrei den Kindergarten besuchen können. Eine erste Magistratsvorlage sieht eine Umsetzung der 6-stündigen beitragsfreien Betreuung vor, für die 6,5-stündige Betreuung ist nach der Vorlage ein Betrag von 50 Euro pro Monat und für die 9-stündige Betreuung von 80 Euro pro Monat vorgesehen.
(Noch) keine Erörterung zur SPD-Anfrage
Ein Antrag der SPD-Fraktion zum LuWiA-Projekt wurde im Rahmen der Versammlung schriftlich von Bürgermeisterin Dr. Richtberg an den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Arndt Planz beantwortet. Eine Erörterung gab es gemäß der Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung nicht.
Romrod sucht Schöffen
Für die Wahl von zwei Schöffen möchte die Stadt Romrod demnächst noch einmal Werbung machen. Zum Hintergrund: Schöffen sind ehrenamtliche Richter und nehmen als Vertreter des Volkes an der Rechtsprechung in Strafsachen teil. Bisher wurden die Ämter von Petra Kornmann und Wolfgang Reichelt bekleidet. Weitere Infos: www.schoeffenwahl.de
Die nächste Stadtverordnetenversammlung findet am 8. Mai statt. (pw)