Ausgebüxte Mutterkuh und Kälber halten Polizei drei Stunden auf Trab
ALSFELD. In der Nacht zu Mittwoch hielten bei Alsfeld-Eudorf und auf der A5 ausgebrochene Kühe die Polizei stundenlang auf Trab.
Los ging´s mit einer Meldung gegen 2:10 Uhr. Ein Kleintransporter war auf der B62 im Bereich Eudorf mit einem Kalb kollidiert. Das Tier erlitt leichte Verletzungen, an dem Fahrzeug entstand ein Schaden in Höhe von 500 Euro. Während der Unfallaufnahme stellte die Streife der Polizeistation Alsfeld fest, dass neben dem unfallbeteiligten Tier noch weitere Kälber und eine Mutterkuh offenbar aus einem Offenstall „ausgebüxt“ waren. Um weitere Unfälle zu verhindern, wurde eine weitere Streife hinzugezogen und gemeinsam mit dem Besitzer der Huftiere sowie weiteren Landwirten aus dem Bereich Alsfeld-Eudorf stellte man fest, dass insgesamt wohl sechs Jungtiere und eine Mutterkuh „außer Kontrolle waren“.
Die Suche erstreckte sich dann in den nächsten Stunden über die Bundesstraßen 62 und 254 bis in die Ortslage von Alsfeld. Zur Sicherheit des Straßenverkehrs wurde eine Rundfunkwarnmeldung geschaltet. Danach kam es immer wieder zu vereinzelten Sichtungen der Rinder durch Verkehrsteilnehmer, so dass noch eine dritte Streife eingebunden wurde. Im Laufe der nächsten drei Stunden konnten dann zumindest die Jungtiere alle eingefangen werden.
Die Mutterkuh wollte aber offenbar den Vogelsbergkreis auf schnellstem Wege verlassen und begab sich hierzu auf die Autobahn A5 Laufrichtung Nord. Jetzt kam noch eine Streife der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld dazu, so dass mit vier Polizeistreifen und etlichen Landwirten die Autobahn in Richtung Norden abgesucht wurde. Vorausschauende Lkw-Fahrer legten den Verkehr auf der A5 komplett lahm, damit das Tier ohne Gefahren gemächlich in Richtung Kassel trotten konnte. Kurz vor der Gemarkung Alsfeld-Eifa konnte die Kuh dann schließlich gegen 5 Uhr, ohne Gefahren für den Verkehr, durch den Besitzer und mit der Unterstützung der Polizei, eingefangen werden. (pm | wal)
1 Kommentar
Eine wahre Freude, mal solch einen faszinierenden Text zu lesen. Besonders der letzte Absatz. Da lockern Wortwahl und Schreibstil den ansonsten trockenen und sachlichen Journalismus angenehm auf. Gut gemacht! Weiter so!
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