Opfer legt das Geld falschen Polizisten hin
FRITZLAR. Eine Bank in Fritzlar hat an eine demente 87 Jahre alte Frau, die in einem Pflegeheim im Gudensberger Pfad in Fritzlar wohnt, ohne Rückfragen einen fünfstelligen Eurobetrag ausgezahlt. Die Frau wurde das Opfer von falschen Polizisten.
Die 87-Jährige erhielt am Montagmittag den ersten Anruf von einem angeblichen Polizeibeamten „Wolfgang Bach“. In diesem Anruf sei es darum gegangen, dass sie ihr Barvermögen offenlegt und sie einen Teil davon von ihrer Bank nach Hause holen soll. Im weiteren Verlauf habe die Person noch ca. 10 mal angerufen. Bei den Anrufen habe es sich immer um den gleichen Anrufer gehandelt, der in einwandfreiem Deutsch gesprochen habe. Am Dienstagmittag sei sie dann zu ihrer Bank gegangen und habe dort einen fünfstelligen Geldbetrag abgehoben. Als sie wieder in ihre Wohnanlage zurückgekommen sei, fragte der Anrufer nach, ob sie das Geld auch geholt hätte. Nachdem sie dies bejaht hatte, wies er sie an, dass Geld in einem Umschlag zu stecken und vor der Eingangstür der Wohnanlage abzulegen. Die 87-Jährige tat dies gegen 22 Uhr. Als sie dann wieder das Treppenhaus hochging, sah sie eine Person die den Umschlag aufnahm und sich von der Tür wieder entfernte. Es handelte sich um eine ca. 170 cm große, schlanke, männliche Person. Der Mann war grau gekleidet. Detailliertere Angaben zum Sachverhalt und dem Geldabholer konnte die 87-Jährige aufgrund ihres altersbedingten Gesundheitszustandes nicht machen.
Ein weiterer Anruf eines angeblichen Polizeibeamten ging am Dienstagabend bei einer 76-jährigen Melsungerin ein. Ein angeblicher Herr Schneider teilte der 76-Jährigen etwas von einer Einbruchserie mit, woraufhin diese erwiderte, dass ihr Ehemann Polizeibeamter gewesen sei. Daraufhin legte der Anrufer sofort auf. Ein weiterer Kontakt fand nicht mehr statt. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei in Homberg übernommen. Hinweise bitte an die Tel. 05681-7740.
Tipps der Polizei
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. - Die Polizei ruft Sie niemals mit der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selber.
- Sie können sich aber auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Sprechen Sie mit älteren Angehörigen, informieren sie diese über die Betrugsmasche.
- Überprüfen Sie Ihren Telefonbucheintrag. Ältere Vornamen im Telefonbuch geben den Tätern erste Anhaltspunkte auf Ihr Alter. Ein abgekürzter Vorname reicht oftmals aus.
2 Kommentare
Die Bank sollte man in Regress nehmen.
Nach all dem was man seit Jahren fast tagtäglich liest und sieht ist es unverständlich das nicht bei Beträgen über 1000 € oder wenn selten abgehoben wird seitens der Bank die Abhebungsursache nachprüft.
Tolle Bank……………………. Glückwunsch Sehr gut Aufgepasst .Ohne Worte !!!!!! Kann man der dementen Frau keine Vorwürfe machen,ist vielen anderen Gesunden Menschen auch schon passiert.
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