Jürgen Becker kennt das Volksbegehren
GUDENSBERG. Die Kulturgeschichte der Fortpflanzung ist das Thema von Jürgen Becker und er greift es in Kölscher Art mit viel Humor auf: „Lust und lustig haben den gleichen Wortstamm!“
Logisch, klar! Zugegeben, die kölsche Aussprache hat mit dem Nordhessischen nicht viel gemeinsam, aber wenn der Rheinländer über Sigmund Freud referiert, wo aus Ich, Es und Über Ich, Dat Mich, Dat Dat und Dat Övver Mich wird, kann auch das Gudensberger Publikum lachen.
Alles beginnt mit dem guten Aussehen, weiß Becker. Aber das ist relativ und hat sich über die Jahrtausende verändert. Die Frage nach dem Schönheitsideal ist zwischen Brad Pitt, und Reiner Calmund heute leicht zu beantworten. Und wenn dann noch Heino ins Spiel kommt? Auch dann ist alles klar, wenn man weiß, dass Calli Leverkusener und Heino Düsseldorfer ist… Jürgen Becker ist in Köln als Katholik geboren. Da kann er nichts dafür. Margot Käßmann ist im evangelischen Marburg geboren. „Da kann sie auch nichts dafür!“ Wär
e sie in Mekka geboren, hätte sie nie Alkohol getrunken und wäre noch im Amt…
Putin und Gauland ante Portas…
Manchmal kann man den äußeren Eindruck auch beeinflussen: „Wenn s politisch nicht so gut läuft, dann zieht der Putin sich aus“. Mit freiem Oberkörper und Muskeln lassen sich Frauen und Wähler (innen) überzeigen. Das fällt bei Alexander Gauland schon schwerer. Die AfD, erinnert sich Becker, hat im Wahlkampf auf einem Plakat verkündet: „Neue Deutsche machen wir selber!“ Wenn es demnächst klingelt, dann steht Alexander Gauland mit heruntergelassener Hose vor der Tür und sagt, ich wär‘ dann mal soweit…?
Sex und Religion haben die gleiche Intention, nämlich etwas Bleibendes zu schaffen, aber was passiert, wenn wir nicht mehr da sind, lässt den Kabarettisten auch nicht ganz los. Ein Löwe kann nichts vererben, stellt er fest: gejagte Antilopen würden irgendwann faul. Bei den Menschen werden höchstens die Erben faul, wenn sie genug Nachlass bekommen. Also: „Wenn Sie ein großes Vermögen haben, sollten Sie es spenden oder ausgeben. Dann sind auf der Beerdigung wenigstens ein paar traurig!“
Steh auf, wenn Du Schalker bist…
Das ist dann wie bei Jesus, denn der hat was nur etwas Bleibendes vererbt, was sich selbständig weiterentwickelt. Ein bisschen muss nach dem Ableben schon da sein, je nachdem, wo man stirbt. In Köln, weiß Becker, ist kotet ein Grab mehr, als im Emsland eine Wohnung. Tot in Köln also teurer als lebendig im Emsland. Tot in Köln ist aber auch mehr los…
Ein Tipp für den FC? Schalke 04 hat inzwischen einen eigenen Fan-Friedhof: „Steh auf, wenn Du Schalker bist…!“
Volksbegehren heißt das Programm und es ist Programm. Hippokrates, der erste Kassenarzt der Geschichte habe festgestellt, dass Männern bei zu viel Sex die Haare ausfallen. „Wenn ich mich hier im Saal so umsehe…“ (rs)