SCHWALMSTADT. Ab heute haben wir wieder einen Grund, der erklärt, warum wir müde sind, unausgeglichen und krankheitsanfällig… Wir haben eine Stunde Zeit „verloren“ und das ist immer wieder ein mächtiger Aufreger!
Ich freue mich aktuell über die Sommerzeit, denn jetzt geht die Uhr in unserem „kleinen Franzosen“ wieder richtig. Den „Trick“ zum Umstellen der Fahrzeuguhr vergessen wir jedes Jahr aufs Neue und die Bedienungsanleitung immer wieder durcharbeiten? Nein! Im Auto ist daher schon seit zwei Jahren ununterbrochen Sommerzeit… Kein Problem!
Die meisten wüssten nicht einmal, ob die Uhr eine Stunde vor oder zurückgestellt wird und ob das dann eine Stunde mehr oder eine weniger in der Nacht bedeutet, wenn es nicht in den Medien verkündet würde. Ich habe gerade auf Facebook eine Diskussion über den Unsinn der Uhrenumstellung gelesen. Da haben auf das Argument der Helligkeit tatsächlich ein paar geantwortet, dass sie für die Winterzeit sind, damit es abends länger hell ist. Hm? Viele meckern und viele wissen also gar nicht warum. Die da oben, die sich die Diäten erhöhen, die hören nicht auf das Volk, das keine Zeitumstellung will!
„Das“ Volk! Aha! Wer einen Blick auf die geografischen Zeitzonen wirft, die mit den politischen Zeitzonen nicht mehr viel gemeinsam haben, wird merken, dass Frankreich und Spanien mit der mitteleuropäischen Zeit (MEZ), eigentlich in der falschen Zeitzone sind. Im Land von Ballermann und Playa de la Malvarrosa gibt es daher tatsächlich Menschen, die in die westeuropäische Zeitzone (WEZ) wollen, wo sie geografisch hingehören.
Wenn wir die einheitliche Sommerzeit in Europa abschaffen, könnte durchaus passieren, das nationale Interessen für verschiedene Zeitzonen sorgen. Auf dem Weg zum Spanien- (oder Mallorca-) Urlaub müssten wir die Uhr dann ohnehin um eine Stunde verstellen. Und was ist mit den Grillpartys, die eine Stunde früher auf der Terrasse enden müssen, weil’s dunkel wird?
Ich habe noch niemanden sagen hören, „nach Antalya oder zum Goldstrand fliege ich nicht, da habe ich eine Stunde Zeitverschiebung, das macht mich krank!“ Was dort krank macht ist auch eher der Alkohol. Alle die wenig trinken, habe ich stets kerngesund und ausgeruht und ohne Meckern zurückkommen sehen. Selbst die Rückumstellung hat immer perfekt und ohne Jammern geklappt. Sogar die sechs Stunden zur Dominikanischen Republik bereiten keine Probleme!
Wir stellen übrigens nur einmal die Uhr um und nicht etwa jeden Tag. Wer’s lieber dunkel hat, wird sich im Sommer über mehr Licht sowieso ärgern, egal ob die Sonne bis neun oder bis zehn scheint. Ich freue mich immer wieder auf die Sommerzeit. Ich mag die Helligkeit auch abends und habe die Sommerzeit immer als eine Art Zeitsparbuch betrachtet. Wir zahlen 60 Minuten auf ein Zeitkonto ein, einlagensicher und krisengeschützt, es sei denn die Welt geht unter. In dem Fall wär’s ohnehin egal. Im Herbst bekommen wir die 60 Minuten unbeschädigt genau dann zurück, wenn die Tage kürzer werden. Zinsen gibt es nicht, auf der Bank aber auch nicht mehr…
Ihr
Rainer Sander