FRIEDLOS. „Nicht größer, sondern besser werden!“, appellierte Kreislandwirt Horst Taube an seine Berufskollegen bei der Tagung der Ortslandwirte in den Bürgerstuben.
Egal ob Glyphosat, Kastenstände, Düngeverordnung, Greening oder Biodiversität: die Landwirtschaft steht mehr denn je im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben, gesellschaftlichen Forderungen und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten.
Dem stimmte Landrat Dr. Michael Koch vor Ort zu: „Mit Glyphosat hat es wohl erstmals ein Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff geschafft, Bestandteil eines Koalitionsvertrages zwischen den Regierungsparteien in Berlin zu werden.“ Von den Verantwortlichen forderten Koch und Taube, politische Absichten bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln außer Acht zu lassen. Als neue Leiterin der Abteilung Landwirtschaft im Hessischen Umweltministerium stellte sich Gastrednerin Annette Enders den Ortslandwirten im Kreis vor. Sie erläuterte die Ziele der hessischen sowie gemeinsamen europäischen Agrarpolitik ab 2020. Mit Unterstützung von Dr. Andreas Cromm, Mitarbeiter des Landes Hessen, ging Enders auf die Fragen der Landwirte ein. Ob die von Brüssel angekündigte, einfachere und weniger bürokratische Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Nachdem Thomas Krenzer vom Fachdienst Ländlicher Raum des Landkreises über alle Neuerungen im Zusammenhang mit dem Agrarantrag 2018 informierte, rundete Dr. Thomas Berge vom Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz den Nachmittag für die Ortslandwirte ab. Insbesondere die Ausführungen zur drohenden Afrikanischen Schweinepest stießen bei ihnen auf großes Interesse. (pm)