Kulturfrühling in Lohfelden: Musical der Montessori Theaterschule
LOHFELDEN. Die Geschichte ist einfach und spielt fast zeitlos in New York. Am Broadway der zwanziger, der fünfziger oder der siebziger Jahre? Alltäglichkeiten aus der Welt des Theaters in einer Stadt, die niemals zur Ruhe kommt.
Eine Menge Mädchen und ein paar Jungs, die Karriere machen wollen oder einen reichen Mann suchen – oder beides.
Eine Produzentin, Miss M., die eine Show liefern muss, Choreographen, Gesangslehrer, Produzenten und Regisseure, Menschen im Hintergrund, die eine Show finanzieren und solche, die hohe Erwartungen pflegen in eine Stadt die nicht nur nie schläft, sondern auch gnadenlos ist und kein Mitleid kennt. Egoisten und Träumer voller Sehnsucht, Unruhe, schlechtem Gewissen, Geltungsdrang, Neid, Demut, Überheblichkeit und und und…
Zeit hilft jedem, der warten kann
Ob Heteros oder Schwule, es geht nebenbei um Liebe und um die große Bühne, auf der man auch dann steht, wenn man nicht in einem Broadwaytheater spielt und außerdem um all das, was Amerika auch noch ausmacht. Es gibt wenig Solidarität im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Miss M. Hat eine Brodway Show geschrieben, finanziert zwischen Rockefeller und Mafia. Die Polizei hat ihre Spitzel im Ensemble. Es geht um Sängerinnen und Tänzerinnen, die alles für den Erfolg tun und Mädchen, die ihre Kinder verstecken müssen. Sternchen, die vom reichen Geldgeber oder der Mafia bezahlt werden. Und Lebensweisheiten, die stimmen, in dieser Welt aber wenig Wert sind: „Die Zeit hilft jedem, der warten kann…“ Am Broadway konnte niemand warten, weder in den 20ern, noch in den 50ern, noch in den 70ern, noch heute.
Von Petra Sturm-Thomas
Um es kurz zu machen, die Show Musical von Petra Strom-Thomas, Leiterin der Montessori Theaterschule, war erfolgreich. Die Mädchen der Sport- und Tanzschule Harleshausen haben fantastisch getanzt. Keine komplizierte Geschichte, keine versteckten Botschaften oder großen Ausrufezeichen und Versatzstücke aus der Welt der großen Bühne. Hier geht es nur um Show, Sehnsüchte und Enttäuschung, denn Erfolg geht Hand in Hand mit Versagen.
Eine andere Welt, als bei der DSDS oder Supertalent, doch die gleichen Hoffnungen und die gleichen Enttäuschungen, wenn man mit der Wahrheit konfrontiert wird.
Happy End inklusive
Klar gibt es auf der Bühne im Bürgerhaus Lohfelden ein Happy End! Dort, wo das Musical spielt, geht es immer gut aus, in Wirklichkeit aber nicht für jeden. Petra Strom Thomas hat das Musical geschrieben, ganz viele Helferinnen und Helfer, vor allem aber die Schülerinnen und Schüler der Montessori Theaterschule haben es perfekt umgesetzt. Bunt, schrill und experimentell. Dazu ein Bühnenbild, das das Lohfeldener Bürgerhaus in einen Stadtteil von New York verwandelt hat.
Die Musik mal Live, mal eingespielt und das ganze musikalisch begleitet von der Medicine Blues Band um Andreas Diehlmann, dessen Frau Annabel in der Theaterschule als Gesangspädagogin arbeitet. (rs)