Anträge von SPD, GRÜNE und FREIE WÄHLER
SCHWALMSTADT. In einem gemeinsamen Antrag zur Stadtverordnetenversammlung wollten GRÜNE und SPD einen Skaterpark in Schwalmstadt realisieren und die FREIE WÄHLER wollen Bürgergenossenschaften für Nahwärmenutzung in ihrer Gründungsphase unterstützen. Auch sie stellten dafür gestern Abend i der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag.

Einstimmig für SPD/GRÜN-beantragten Skatepark

Der Magistrat wird beauftragt, die Anschaffung beziehungsweise den Bau einer Skateranlage vorzubereiten. Insbesondere sollen die jeweiligen Vor- und Nachteile einer festen oder mobilen Anlage und mögliche Fördermittel geprüft werden. Eine Beteiligung von Jugendlichen als künftige Nutzer bei der Planung und gegebenenfalls beim Aufbau wird angestrebt. Die Kosten sollen im Nachtragshaushalt 2023 oder im Haushaltsplan 2024 eingestellt werden. So lautete der gemeinsame Antrag von SPD und GRÜNEN.

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Die Ergebnisse werden nach dem erfolgten Beschluss spätestens in der 4. KW 2024 im Ausschuss für Soziales, Jugend und Sport vorgestellt. Die Nachfrage sei hoch: Eine Online-Petition hat inzwischen fast 300 Unterzeichner gefunden: https://www.change.org/p/skatepark-in-schwalmstadt.

  • Daniel Helwig (SPD) erinnert sich an eine mobile Anlage, die durch die Kommunen gewandert ist und nach Vetragsauslaufen endgültig nach Schrecksbach kam. In Fritzlar, Melsungen, Neukirchen und Stadtallendorf war die Familie Helwig unterwegs und hat getestet. Die Verwaltung solle prüfen, ob eine stationäre oder mobile Anlage sinnvoll sei zum Wohl der Kinder und Jugendlichen.
  • Thorsten Pfau (SPD) ist auch erstaunt, dass die Anlage in Schrecksbach steht und findet den Antrag nicht schlüssig, weil die Finanzierung fehlt.
  • Christian Brück (CDU) scherzt über das Wahlgeschenk nach Schrecksbach und erklärt, die CDU geht aber mit!
  • Die Einzige, die geäußert (und verstanden) hat, dass man eine Skateranlage nicht ohne die Jugendlichen planen kann, war Susanne Salin (B90/GRÜNE). Sie wies darauf hin, dass die Jugendlichen beteiligt werden müssen und erinnerte in diesem Zusammenhang an einen Flop in Stadtallendorf, weil dort die Jugendlichen nicht gefragt wurden.
  • Thomas Kölle (BfS) möchte, dass schnell geprüft wird. Die Basketballanlage, ein CDU-Antrag, sei auch erfolgreich und dann solle die Installation nächstes Jahr umgesetzt werden.

So hat die Stadt Baunatal jüngst das Thema in jugendliche Hände gelegt.

Bürgergenossenschaften werden unterstützt

„Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, in den Haushalt 2024 einen Betrag in Höhe von 40.000 € einzustellen, um die vier möglichen Gründungen einer Genossenschaft im Bereich Nahwärme mit je 10.000 € zu unterstützen.“ So der Wortlaut eines Antrages der FREIE WÄHLER.

In mehreren Dörfern, Stadtteilen oder Quartieren stehe – nach der Erstellung der Konzeptstudie – die Gründung von Bürgergenossenschaften bevor. Der massive ehrenamtliche Einsatz der Projektgruppen dürfe nicht dazu führen, dass in der Startphase auch noch zusätzliche finanzielle Belastungen auf diese Personen zukommen. Auch vor dem Hintergrund der Kommunalen Wärmeplanung solle die Stadt dies unterstützen, weil damit quasi ein Teil der Arbeit der Verwaltung erledigt wird. Dafür sollen in den Haushalt 2024 sicherheitshalber 40.000 Euro eingeplant werden.

  • Michael Knoche (FW) möchte vermeiden, dass die Ehrenamtlichen, die der Stadt gleichzeitig Verwaltungskosten ersparen, in Vorleistung treten müssen. Eine Genossenschaftsgründung kostet Geld.
  • Patrick Gebauer (SPD) fragt, ob das nicht haushaltstechnisch bereits abgesichert ist. Die SPD sei vorbehaltlos dafür: Feuer frei!
  • Bürgermeister Tobias Kreuter erklärt, das Geld sei für die kommunale Wärmeplanung vorgesehen und daher gehe es nicht ohne diesen Antrag. Die Stadt erstellt einen Plan für die ganze Stadt, aber die Energiedörfer gehen den Weg, dies bereits vorausschreitend umzusetzen.
  • Frank Pfau (FDP) findet den Antrag so in Ordnung. Er weiß, dass eine Genossenschaft viel Arbeit macht. Er fände es fair, wenn die Genossenschaft eines Tages Gewinne macht, dass die Beträge dann zurückgezahlt werden.
  • Ruth Engelbrecht (B90/GRÜNE) erkennt ein wichtiges Signal. Wir helfen damit beim Start des Projektes. Die Anregung ging einmal von der Wirtschaftsförderung aus.
  • Heiko Lorenz (FW) findet es sei richtig, bei 4 Genossenschaften, die es bereits gibt und angesichts der nötigen Investitionen, die zu tätigen sind, sowie der Kosten, welche die Stadt spart, auf eine Rückzahlung zu verzichten.

Die Stadtverordneten entschieden sich mit großer Mehrheit gegen eine mögliche Gewinnrückführung und für den FW-Antrag (2 Gegenstimmen und 7 Enthaltungen).

Die Stadtverordnetenversammlung ging gegen 21 Uhr unter der ausgesprochen souveränen, entspannten und gelegentlich humorvollen Leitung von Anne Willer (CDU) zu Ende. Eine würdige Vertretung für Reinhard Otto (CDU).

Die weiteren Artikel zur Stavo vom 12.10.2023

KI im Schwimmbad, Regenwasserzisternen, Glasfaser

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(Rainer Sander)

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