SCHWALMSTADT-TREYSA. Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard, der bei der letzten Direktwahl 23,4 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielt und sich Tobias Kreuter mit 53,91 Prozent geschlagen geben musste (auf Stefan Prinz entfielen 22,7 Prozent), kommentiert seine Niederlage mit dem Zitat „Es ist, wie es ist.“ Am Donnerstagabend wurde er in der Festhalle in Treysa verabschiedet und Tobias Kreuter als neuer Bürgermeister verpflichtet.

Im Vorfeld der Veranstaltung veröffentlichte die Verwaltung für die Bürger Schwalmstadts eine „Amtliche Bekanntmachung“ (Einladung), in der die beiden Tagesordnungspunkte standen

  1. Verabschiedung Bürgermeister Pinhard
  2. Amtseinführung und Verpflichtung des neu gewählten Bürgermeisters Tobias Kreuter

Mutmaßlich eine Erklärung dafür, dass die schriftlich von der Verwaltung angeschriebenen Gäste während der Veranstaltung weitgehend unter sich blieben. Die Festhalle wurde im Vorfeld komplett bestuhlt. Ein Hinweis darauf, dass die Verantwortlichen mit mehr Besuchern, möglicherweise mit wählenden oder auch nicht wählenden Bürgern, kalkuliert hatten. Es war dann so, dass rund ein Drittel der Stühle unbesetzt blieb – es war so, wie es war. 

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Die Redner, angefangen bei Regierungspräsident Mark Weinmeister über den Stadtverordneten Daniel Helwig bis zu dem Ersten Stadtrat Lothar Ditter und Maik Dietrich-Gibhardt von der Hephata Diakonie, lobten die Zusammenarbeit mit Stefan Pinhard in den zurückliegenden Jahren.
Tobias Kreuter sagten sie unisono ihre Unterstützung zu. 

Der Erste Kreisbeigeordnete des Schwalm-Eder-Kreises Jürgen Kaufmann äußerte die Hoffnung, dass die Sanierung des Europabades im ersten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen werden kann. Zudem habe er das Vorhaben des Landkreises, eine weitere Unterkunft für geflüchtete Menschen am Harthberg in Schwalmstadt zu errichten, vorerst auf Eis gelegt.

Das Blasorchester Schwalmstadt unter der Leitung von Dr. Karsten Heyner untermalte die Stadtverordnetensitzung musikalisch. 

„Es ist, wie es ist“, sagte Helmut Schwedhelm bei der Amtseinführung von Dr. Gerald Näser im September 2012. „Zwei großartige Menschen, die beide leider viel zu früh verstorben sind“, begann Pinhard mit dem Zitat seine Rede. Pinhard dankte den Mitarbeitern der Verwaltung, ohne die unter anderem Projekte wie der Schuldenabbau in Höhe von 30 Mio. Euro, der Titel „Konfirmationsstadt“ und der Umbau des Bahnhofs Treysa mit ICE-Halt sowie der Coworking-Space nicht möglich gewesen wären.

Tobias Kreuter übernimmt am kommenden Donnerstag offiziell die Amtsgeschäfte von Stefan Pinhard, der seinem Nachfolger einen Bürgermeister-Notfallkoffer überreichte.

Kreuter versprach, dass er im kommenden Jahr wieder eine Bürgersprechstunde einführen werde, Umfang und Rhythmus ließ er aber offen. „Es gibt viel zu tun als Bürgermeister dieser Stadt“, sagte Kreuter. Kurzfristig möchte er sich einarbeiten und die Mitarbeiter der Verwaltung kennenlernen. Viele Aufgaben liegen auf seinem Tisch, die angegangen werden wollen. „Die großen Themen: Umsetzung des Gewerbegebiets, umfassende Konzepte im Bereich des Tourismus, oder die Entwicklung der Altstadt in Treysa, seien hier nur als Beispiele genannt. Diese Liste ließe sich noch um viele Punkte erweitern“, sagte Kreuter. Als mittelfristiges Ziel gab er aus, ein Konzept zu entwickeln, wie Schwalmstadt in zehn Jahren aussehen soll. Kreuter versprach, in den kommenden sechs Jahren mit großem Einsatz, hoher Motivation, ehrgeizig, zielstrebig und strukturiert für Schwalmstadt zu arbeiten. (wal)

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