Zum Beginn der Ferien geht´s los
SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN. Pünktlich zum Beginn der Sommerferien am 4. Juli wird das Freibad in Schwalmstadt-Ziegenhain seine Tore öffnen. Das kündigte Bürgermeister Tobias Kreuter bei einem Ortstermin mit Bademeister Frank Schulz und Burkhard Albers von der Bauverwaltung am Donnerstag an.

Ein Wermutstropfen bleibt: Das Nichtschwimmerbecken wird in dieser Saison außer Betrieb bleiben. Der Grund ist ein erheblicher Wasserverlust, der bei der ersten Befüllung festgestellt wurde. Rund 200 bis 300 Kubikmeter Wasser täglich versickern über Undichtigkeiten am Beckenrand im Untergrund – deutlich mehr, als ein Vier-Personen-Haushalt in Deutschland pro Jahr verbraucht.

Hintergrund: Wasserverlust durch Grundwassereintrag

ANZEIGE

Die Leckage führt dazu, dass das Badewasser im Grundwasser versickert, das sich auf Höhe des Beckens befindet. Auffällig wurde der Schaden, als die Grundwasserpumpen des Schwimmbads verstärkt anliefen und große Mengen Wasser in den Kanal leiteten. (Wir berichteten: Leitungsschaden verzögert Freibadöffnung in Ziegenhain – Europabad bleibt länger geöffnet)

Planschbecken durch Übergangslösung in Betrieb

Da normalerweise alle drei Becken (Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Planschbecken) über eine gemeinsame Wasserleitung versorgt werden, hätte der Defekt auch das Planschbecken für Kleinkinder unbenutzbar gemacht. Um dies zu vermeiden, hat die Bauverwaltung kurzfristig einen Bypass eingerichtet: Eine direkte Leitung vom Schwimmerbecken zum Planschbereich stellt die Wasserversorgung sicher – eine Übergangslösung, bis die Sanierung erfolgt.

Förderantrag beim Land gestellt

Für die grundlegende Sanierung des Nichtschwimmerbeckens und weitere Maßnahmen hat die Stadt einen Förderantrag über mehr als 5 Millionen EUR beim Land Hessen eingereicht. Das Förderprogramm SWIMplus des Landes sieht eine Bezuschussung von 30 Prozent der förderfähigen Kosten vor, maximal jedoch eine Million Euro pro Projekt.

Vorgesehen ist unter anderem eine langlebige Edelstahlauskleidung des Nichtschwimmerbeckens – analog zur Sanierung des Schwimmerbeckens im Jahr 2010. Für diesen Bereich allein sind mehr als drei Millionen Euro veranschlagt.

Darüber hinaus soll das Dach des Funktionsgebäudes erneuert werden, einschließlich der Absorberanlage, die durch eine neue Kombination aus Solarthermie und Fotovoltaik ersetzt werden soll. Weitere geplante Maßnahmen betreffen die Erneuerung der Wasserrutsche und der Spielgeräte sowie die Neugestaltung der Sanitärbereiche. Hier soll das bisherige Raumkonzept mit überdimensionierten Dusch-, Umkleide- und WC-Anlagen durch kleinere, über das Gelände verteilte „Sozialinseln“ ersetzt werden.

Wenn der Förderbescheid – so die Hoffnung – im Herbst vorliegt, könnten die Arbeiten im kommenden Jahr beginnen. (wal)

ANZEIGE