Verlorene Ausschreibung, Unterschriften, Konzepte, Taskforce und Verkehrswege
SCHWALMSTADT. Zu Beginn einer jeden Stadtverordnetenversammlung in Schwalmstadt stehen die Anfragen. Die sind gelegentlich spannender als die eigentliche Tagesordnung, die Montagabend mit nur einem Punkt gar nicht öffentlich sein sollte. Es hat sich dennoch gelohnt, sie zu besuchen.

Wechsel will’s wissen

Thorsten Wechsel (CDU) fragte den Bürgermeister als Wirtschaftsausschuss. Die Stadtverordnetenversammlung hatte entscheiden, Projekte aus der verlorenen Landesgartenschau-Bewerbung zu priorisieren, um einzelne Maßnahmen dennoch zu realisieren. Im August und im November letzten Jahres habe das auf der Agenda gestanden und es wurde damals entschieden, den Stadtverordneten eine Liste zu geben. Warum ist das noch nicht geschehen, will Wechsel wissen.

ANZEIGE

Bürgermeister Stefan Pinhard erklärt, die Priorisierungsliste werde in der nächsten Sitzung auf der Tagesordnung stehen. Die offizielle Juni-Sitzung sei abgesagt worden.

Wohin sind die Taskforce-Erkenntnisse verschwunden?

Ulrich Wüstenhagen (B90/GRÜNE) erinnert sich, am 31. März habe man einstimmig beschlossen, eine Taskforce für die Beseitigung von Mängeln im (Rad)verkehr einzusetzen. Verbesserungsvorschläge sollte diese jeweils sofort zur Kenntnis nehmen und prüfen. Die Ergebnisse sind im Ratsinformationssystem nachzulesen. Die Verwaltung habe bisher nichts vorbereitet, obwohl Erkenntnisse zu einem schweren Unfall aufgegriffen wurden. Es sei alles genau formuliert, einschließlich kostengünstiger Änderungsmaßnahmen.

Bürgermeister Stefan Pinhard verweist auf die konstituierende Sitzung des Radverkehrsbeirat.

Formlos zugestellte Unterschriften nicht so ernst nehmen?

Ruth Engelbrecht (B90/GRÜNE) hatte in der letzten Sitzung bereits gefragt: Wo sind die 500 Unterschriften als Reaktion auf die Streichung der Kita-Koordinationsstelle durch CDU, FDP, FW und BfS geblieben?

Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto (CDU) hat sie in seinem Briefkasten gefunden! Sie waren dort wohl recht formlos zugestellt. Ein Anschreiben habe das Anliegen erklärt. Von 500 Unterschriften seien aber gut 100 nicht aus Schwalmstadt. Otto zeigte sich begeistert für das überregionale Interesse. Aber: „Das besprechen wir bei der nächsten Haushaltsberatung“, so der Stadtverordnetenvorsteher. Das heißt also in einem Jahr? Wenn nach Adam Riese immerhin 400 Schwalmstädter Bürger ein Anliegen zu einem Thema haben, dass nur maximal 2.000 Bürger als Kindergarteneltern überhaupt akut betrifft, ist das vermutlich eher lästig? Die 400 könnten sich aber am 12. Juni – wie alle Schwalmstädter – auf die Suche nach einer Antwort begeben. Kleiner Medien-Tipp: Diverse Portale und Zeitungen hätten sich vielleicht überreden lassen, die Übergabe zu fotografieren und darüber zu berichten, hätten sie’s denn gewusst.

Suche nach Verkehrswegen

Aber auch Reinhard Otto selbst ist berechtigterweise auf der Suche: Am Freitag, dem 1. Juli 2022 ist die Eröffnung der A49 von Neuental bis Schwalmstadt geplant. Wie soll der Verkehr geführt werden, will der Stadtverordnetenvorsteher wissen! Die Strecke Borken-Schwalmstadt soll wohl für Lkw freigegeben werden. Müsse man dann in Gilserberg an der B3 einen Behelfskreisel einrichten wie jüngst in Knüllwald? Fährt man nach NAVI, fließt der Verkehr aber eher über Florshain nach Lischeid oder über Wiera durch die Baustellen Richtung Neustadt.

Bürgermeister Stefan Pinhard, der wie die Stadtverordnetenversammlung für die Bundesfernstraßen nicht zuständig ist, wüsste das auch gerne. Die Autobahn AG hat ihre Planungen noch nicht mitgeteilt.

Reinhard Otto dazu: „Am Familienfest kommendes Wochenende ist auch die Autobahn AG dabei.“ Eine gute Gelegenheit als, um nachzufragen.

Suche nach dem Submissionsergebnis

Matthias Reuter (FREIE WÄHLER) war mit der schriftlichen Beantwortung einer Frage zur beschlossenen Konzepterstellung für das Thema Konfirmationsstadt nicht zufrieden. Sie war sehr ausführlich, aber warum der Auftrag zur Erstellung der Internetseite durch die Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing nach Köln und nicht an heimische Firma vergeben wurde, interessiert ihn jetzt. Immerhin lagen die zu Hälfte durch LEADER bezuschussten bei mehr als 15.000 Euro und eine Schwalmstädter Agentur hatte nach eigenen Angaben in einem nh24-Kommentar zu einem deutlich geringeren Preis angeboten, ohne berücksichtigt zu werden.

Bürgermeister Stefan Pinhard wird die Stadtverordnetenversammlung detailliert schriftlich vor der nächsten Sitzung darüber informieren.

Den Bericht zur Ziegenhainer Synagoge finden Sie HIER. (Rainer Sander)

A7 Alsfeld Ausbildung Bad Hersfeld Baunatal Borken Brand Diebstahl Einbruch Feuerwehr Fritzlar Gudensberg Hephata Hessen Homberg (Efze) Kassel Kirchhain Konzert Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Kassel Landkreis Marburg-Biedenkopf Landkreis Waldeck-Frankenberg Marburg Marktflecken Frielendorf Melsungen Neukirchen Neustadt Nordhessen Polizeiautobahnstation Baunatal Polizei Kassel Polizeistation Fritzlar Polizeistation Homberg Polizeistation Melsungen Polizeistation Schwalmstadt Raubüberfall Sachbeschädigung Schwalm-Eder-Kreis Schwalmstadt Treysa Unfall Unfallflucht Vogelsbergkreis Willingshausen Winfried Becker Ziegenhain

ANZEIGE