Von Lea Stenzel, Schülerin des Schwalmgymnasiums und Chefredakteurin der Schülerzeitung
Der Klimawandel und das Streben nach nachhaltigem Handeln sind nicht erst seit gestern ein Thema, rücken aber dennoch durch die immer heftiger spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in den Fokus. Das hat auch die Youngleaders GmbH festgestellt und setzt sich mit diesem Thema auseinander, indem sie die SDGs in ihren Jugendpressekongressen für ehrenamtlich Engagierte zwischen 15 und 20 Jahren thematisiert.

So war es auch beim 199. Jugendpressekongress, welcher im März 2025 stattfand. Bei diesem Kongress informierte Joshua Steib, Jugenddelegierter der UN, über die SDGs, die Abkürzung für Sustainable Development Goals, zu Deutsch: Ziele für nachhaltige Entwicklung, und deren Umsetzung. Die SDGs wurden 2015 von der UN verabschiedet und sollen bis 2030 umgesetzt werden. Sie sollen eine sozialwirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung initiieren. Doch was tut Schwalmstadt denn nun für den Klimaschutz?

Wie wollen sie die Erreichung der SDGs unterstützen und welche Herausforderungen ergeben sich dabei?
Auf diese Fragen hat Frau Verena Barth, Umweltingenieurin und Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Schwalmstadt, folgende Antworten:

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Welche Bedeutung haben die SDGs, aber auch generell der Klimaschutz, für die Stadt Schwalmstadt?
Frau Barth berichtet, die SDGs seien vor allem eine Orientierungshilfe für die Stadt. Erstmals sei sie im Rahmen des Projekts Globale nachhaltige Kommune mit ihnen in Berührung gekommen, und seitdem seien die SDGs für sie ein roter Faden, der Ideen und Ziele für die Zukunft liefert.

Gibt es denn SDGs, die ihnen besonders wichtig sind?
Frau Barth erklärt, in ihrem Arbeitsalltag seien ihr, aufgrund ihrer Anstellung als Klimaschutzmanagerin, die SDGs Nummer sieben (bezahlbare und saubere Energie), Nummer elf (nachhaltige Städte und Gemeinden) und Nummer dreizehn (Maßnahmen zum Klimaschutz) besonders wichtig. Persönlich lägen ihr vor allem die sozialen SDGs am Herzen, da es aufgrund unserer Privilegien häufig kein so großes Bewusstsein für diese gebe.

Gibt es denn bereits konkrete Projekte oder Maßnahmen in der Stadt, die auf die Umsetzung der SDGs abzielen?
In der Stadt gebe es laut Frau Barth zahlreiche Projekte, die die SDGs unterstützen. Die Verwaltung werde immer weiter digitalisiert, und die Liegenschaften der Stadt würden saniert und mit Photovoltaik ausgestattet. Den Bürgern stehe eine Energieberatung zur Verfügung. Die Flächen in der
Stadt sollten immer weiter entsiegelt und mit bienenfreundlichen Pflanzen begrünt werden.

Gibt es Angebote oder Aktionen, die besonders junge Menschen für Nachhaltigkeit begeistern oder zum Mitmachen motivieren sollen?
Zurzeit gebe es, abgesehen vom Schulradeln und den Aktionen in Kindergärten, keine Angebote, bedauert Frau Barth. Sie sehe dort Nachholbedarf und wünsche sich mehr Kommunikation mit den Institutionen. Dennoch sei die verstärkte Zusammenarbeit mit den Schulen bereits geplant.

Wo gibt es aktuell die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene?
Frau Barth weist darauf hin, dass vielen die Komplexität von Nachhaltigkeit nicht bewusst sei. Des Weiteren werde die Umsetzung der SDGs und der Nachhaltigkeit oft nur aufgrund fehlender personeller Ressourcen und des umfassenden Themas als Zusatzaufgabe wahrgenommen. Dazu kämen häufig noch fehlende finanzielle Mittel.

Das Gespräch mit Frau Barth zeigt, dass Schwalmstadt sich mit der Umsetzung der SDGs auf einem guten Weg befindet, es gibt viele Projekte, die die Umsetzung unterstützen. Damit das noch besser gelingt, wünscht sich Frau Barth von den Bürgern Schwalmstadts, in Bezug auf Nachhaltigkeit, dass sie sich des gesamten Umfangs der Nachhaltigkeit und der Tatsache bewusst werden, dass auch kleine Handlungen zur Umsetzung der SDGs und zu mehr Nachhaltigkeit beitragen können. Denn Nachhaltigkeit beginnt nicht nur im Rathaus, sondern bei jedem von uns. (Lea Stenzel/nh)

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