Projekt unterstützt Geflüchtete in der Schwalm auf dem Weg in Arbeit und Ausbildung
SCHWALMSTADT-TREYSA. Seit zehn Jahren begleitet das Projekt BLEIB!dabei von Arbeit und Bildung e.V. geflüchtete Menschen in der Schwalm auf ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit. Die Initiative startete 2015 unter dem Namen „BLEIB in Hessen“ und ist heute ein fester Bestandteil der Integrationsarbeit in der Region.
„Unser Ziel ist es, Menschen individuell auf ihrem Weg in Ausbildung oder Arbeit zu unterstützen“, erklärt Holger Rothenmayer aus dem Beratungsteam. In den Beratungen werden Zeugnisse und Qualifikationen geprüft, berufliche Ziele besprochen sowie Lebensläufe erstellt. Zudem trainieren die Teilnehmenden Vorstellungsgespräche und erhalten Hilfe bei Bewerbungen. Viele von ihnen konnten bereits sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen aufnehmen oder eine Ausbildung beginnen.
Ein wesentlicher Baustein des Projekts ist das regionale Netzwerk. Laut Rothenmayer arbeitet BLEIB!dabei eng mit Arbeitgebern, Jobcenter, Arbeitsagentur, Landkreis, Diakonie, AWO und dem Arbeitskreis Toleranz und Menschenwürde zusammen. Dadurch können Vermittlungen gezielt erfolgen, und Behörden werden entlastet. Bei alltäglichen Fragen, etwa zu Steuerunterlagen oder Fahrkosten, werden Teilnehmende an passende Netzwerkpartner verwiesen.
Besonderes Augenmerk gilt der Unterstützung von Frauen. „In unserer Frauensprechstunde freitags bieten wir geflüchteten Frauen einen geschützten Raum, um ihre Anliegen zu besprechen“, sagt Melanie Neitzel. Häufig gehe es dabei um Fragen der Kinderbetreuung, die für viele eine Hürde beim Einstieg in Arbeit darstellt.
Michael Hennighausen vom Verein Arbeit und Bildung e.V. unterstützt das Projekt, indem er Menschen direkt anspricht und auf das Angebot aufmerksam macht. Viele wüssten nicht, dass sie Beratung erhalten können oder lebten in abgelegenen Unterkünften. „Wenn die Menschen nicht zu uns kommen, kommen wir zu ihnen“, so Hennighausen.
BLEIB!dabei ist Teil des WIR-Netzwerks des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF+) gefördert. Rund 800 Menschen wurden bisher beraten und begleitet. „Wir wollen Integration weiter aktiv gestalten und noch mehr Menschen in der Schwalm erreichen“, betont Rothenmayer.
Das Bild
Holger Rothenmayer, Michael Hennighausen und Melanie Neitzel in Ihrem professionellen Beratungsraum in der Bahnhofstraße 12 in Treysa (wal)


