Nur noch mit Akku mähen – plastikfreies Schwalmstadt
SCHWALMSTADT. Am intensivsten diskutieren die Schwalmstädter Stadtverordneten am Donnerstagaben über Akkus und Plastik. Und zwar über Akkus in Geräten, die der Bauhof einsetzt. Also Sägen, Sensen, Laubbläser & Co. Ein Antrag der CDU möchte, dass sie Kriterium bei Ausschreibungen werden und zukünftig die Zweitakter ablösen.

Die neuen leistungsstarken Akku-Geräte führender Hersteller wie zum Beispiel von Stihl und Husqvarna eignen sich mittlerweile bestens für die tägliche professionelle Anwendung in der Landschafts-, Garten- und Baumpflege. Selbst bei widrigen Witterungsbedingungen sind diese Geräte eine ideale Lösung bei maximaler Leistung. Mit Akku-Geräten lassen sich Lärm-, Schadstoff- und CO₂-Emission für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die Bürgerinnen und Bürger erfolgreich reduzieren, findet die CDU.

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  • Karsten Schenk (CDU) hat das in Fritzlar beim Hessentag gesehen. Sie sind leichter, umweltfreundlicher, leiser.
  • Thomas Kölle (BfS) erklärt Herrn Schenk: „Sie sind sieben Jahre zu spät. Das geschieht schon seit sieben Jahren in Schwalmstadt. Der Bauhof macht genau das. Ein Anruf hätte genügt.“
  • Patrick Gebauer (SPD) sitzt zwischen den beiden Stühlen. Der Antrag ergibt Sinn. Aber es ist nicht so, wie die Erklärung erklärt. Es heißt, es soll gemacht werden. Er will als Stadtverordneter nicht über einzelne Geräte entscheiden. „Das ist nicht unser Job“.

Mit 17 Ja gegen 2 Nein-Stimmen bei satten 12 Enthaltungen wird die Akku-Pflicht angenommen.

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Parkplatz am Fünftenweg

Die FREIE WÄHLER möchten, dass auf dem Parkplatz vor der Tennisanlage gegenüber dem Freibad in Ziegenhain ein dauerhaftes Bushalteverbot geprüft wird. Mit den betroffenen Busunternehmen sollen Gespräche zu alternativen Parkmöglichkeiten geführt werden.

  • Matthias Reuter (FW) hat das kontrolliert. Teilweise stehen dort bis zu 12 Busse. Dort sind aber auch der Wohnmobilstellplatz und Parkplätze für Stadion und Schwimmbad.
  • Frank Pfau (FDP) sagt: „Das stimmt.“ Busse können auch an der alten Straße am Kottenberg abgestellt werden.

Der Beschluss wurde als einziger in der gestrigen Sitzung einstimmig gefasst.

Schwalmstadt wird plastikfrei!

Die FREIE WÄHLER wollen auch ein plastikfreies Schwalmstadt. Der Magistrat sollte beauftragt werden, bis Sommer 2025 eine Strategie zu entwickeln, um bei Veranstaltungen der Stadt selbst sowie in kommunalen Einrichtungen auf Einwegplastik oder Wegwerfprodukte aus Plastik zu verzichten, wie es von der EU seit 03.07.2021 gefordert wird. Dabei sei auch zu prüfen, ob dieses bei der Vergabe von städtischen Liegenschaften oder Grundstücken zur Auflage gemacht werden kann. Die Strategie soll im Ausschuss für Stadtmarketing vorgestellt und behandelt werden.

Außerdem sei zu prüfen, ob ein städtisches Label oder Gütesiegel #schwalmstadtplastikfrei zu nutzen ist, das an den Einzelhandel, Gastronomie oder an Schulen und städtischen Unternehmen, die sich für die Vermeidung von Einweg-Plastikprodukten einsetzen, vergeben werden kann. Damit sollen Abfälle vermieden, Ressourcen geschont und Mensch sowie Umwelt geschützt werden.

  • Christian Herche (FW) erklärte, es sei ein Prüfauftrag. Es geht nur um Einweg, nicht um reine Verbote. Umweltschutz muss in der Klimakommune positiv kommuniziert werden,
  • Thomas Kölle (BfS) dachte, Herche habe die Fraktion auch gewechselt, ist jetzt bei den GRÜNEN. Man könnte auch Wahlplakate ohne Plastik drucken. Die EU hat das Ende von Einweg beschlossen. Aber Engin Eroglu von den FW habe in Brüssel dagegen gestimmt. Deshalb sei der Antrag nicht unsinnig.
  • Patrick Gebauer (SPD) fragt: “Wo gibt es noch Einweg? Offensichtlich nirgends. Aber gegen den Antrag kann man ja nichts sagen.
  • Reinhard Bauer (BfS) fühlt sich angegriffen als Hersteller von Plastik. Zwei große und ein paar kleine Arbeitgeber sind in Schwalmstadt in der Plastik tätig. Tatsächlich hätten Autoreifen und Schuhsohlen den höchsten Abrieb für Mikroplastik. In Deutschland gäbe es gar keine Wegwerfprodukte mehr. Alles wird recycelt.
  • Christian Herche (FW) stellt fest, beim Bahnhofstraßenfest funktioniert’s schlecht, bei der Kirmes gut. Man müsse sich Gedanken machen, wie das positiv auf den Weg gebracht werden kann.
  • Dirk Rose (GRÜNE) gab sein Debüt am Rednerpult. Heißt es Stadtvorsteher? Er war eine Woche in Bayern. Da ist es wohl nicht plastikfrei.

Für ein plastikfreies Schwalmstadt stimmten 13 Stadtverordnete, 5 dagegen. 13 enthielten sich. Für alle stand übrigens eine Plastikflasche auf dem Tisch. Gefertigt aus Kunststoffen, die im Meer gesammelt wurden. (Rainer Sander)

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