BAD HERSFELD. Nach der Veröffentlichung des vorläufigen Trassenverlaufs der neuen Höchstspannungsleitung am heutigen Dienstag durch den Netzbetreiber TransnetBW übt Hersfeld-Rotenburgs Landrat Torsten Warnecke scharfe Kritik an der Planung.

Ignorierte Stellungnahmen und fehlende Berücksichtigung von Raumwiderständen

„Enttäuscht“ und „schockiert“ zeigt sich Warnecke darüber, dass die fristgerecht eingereichten Stellungnahmen des Landkreises und der Kommunen ignoriert wurden. „Die detaillierten Einwände und die aufgezeigten Raumwiderstände finden in der Planung bisher keinerlei Berücksichtigung. Dieser Mangel an Sorgfalt und Präzision kann nur als Dilettantismus bezeichnet werden“, so Warnecke.

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Unfairer Lastenausgleich und fehlende Vorteile

Der Landrat kritisiert zudem, dass der Landkreis Hersfeld-Rotenburg die Lasten der Stromtrasse tragen muss, ohne direkt von der Möglichkeit zur Ein- und Ausspeisung erneuerbarer Energien profitieren zu können. „Das Versagen Bayerns, die Energiewende eigenständig zu bewältigen, zwingt unseren Landkreis nun in eine Rolle, die weder gewünscht noch fair ist“, so Warnecke.

Forderung nach fairer Entgeltung und Überarbeitung der Trassenführung

Der Landkreis fordert eine angemessene Kompensation für die Inanspruchnahme des Landes sowie eine dringende Überarbeitung der Trassenführung. „Die Planungen müssen die realen Auswirkungen auf unsere Kommunen, die Umwelt und die Geologie berücksichtigen“, so Warnecke.

Entschlossenes Vorgehen gegen die Trassenpläne

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg bleibt entschlossen, gegen die aktuellen Trassenpläne vorzugehen und fordert eine gerechtere und durchdachtere Lösung. „Wir werden uns weiterhin für die Interessen unseres Landkreises einsetzen und sicherstellen, dass unsere Stimmen und Argumente gehört werden. Die Planung muss überdacht und an die unüberwindbaren Raumwiderstände angepasst werden“, schließt Warnecke. (wal)

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