SCHWALMSTADT-TREYSA. Das „Mittelpunkt-Hallenschwimmbad Kreis Ziegenhain“ bekam Ende 1969 seine Satzung als Europabad Schwalmstadt und wurde Anfang 1970 eröffnet. Mit dabei war vor rund 54 Jahren auch Albert Osswald (SPD), der damalige Hessische Ministerpräsident.

„Heute ist ein schöner Tag“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete des Schwalm-Eder-Kreises, Jürgen Kaufmann am Freitag, der ankündigte, dass das Hallenbad am kommenden Montag seinen Regelbetrieb unter der Leitung von Marco Faßbender aufnehmen wird.

Kein Vertreter der Stadt Schwalmstadt

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Der Termin am heutigen Freitag wurde erst am Donnerstagnachmittag angesetzt, sodass beispielsweise Schwalmstadts geladener Bürgermeister Tobias Kreuter aufgrund von terminlichen Überschneidungen nicht teilnehmen konnte. So kam es dann, dass sich kein Vertreter der Stadt Schwalmstadt blicken ließ, auch kein Mitglied des zehnköpfigen Magistrats.

Das Vorstandsmitglied des Zweckverbands Europabad, Helmut Balamagi, und der verantwortliche Projektmanager des Landkreises, Holger Raude, ließen sich die Gelegenheit aber nicht entgehen, das sanierte Hallenbad gemeinsam mit Jürgen Kaufmann und Kreispressesprecher Stephan Bürger zu besichtigen.

Kostensteigerung

Zunächst waren für das Projekt Europabad-Sanierung rund 2,5 Mio. Euro veranschlagt worden.

  • der Schwalm-Eder-Kreis rund 900.000 EUR
  • die Stadt Schwalmstadt etwa 500.000 EUR
  • der Zweckverband mit circa 400.000 EUR
  • und das Land Hessen aus dem Programm SWIM mit 720.000 EUR

„Institution des Breitensports wird saniert“
Millioneninvestition in das Europabad in Treysa

Die Kosten sollten sich dann zunächst auf rund 3,1 Mio. EUR steigern, mit dem Begleichen der letzten Rechnungen werden es möglicherweise rund 4 Mio. EUR werden. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten sollten zunächst bis Ende 2021 dauern, möglicherweise etwas länger.

Vieles ist neu

Die Fliesen in den Schwimmbecken wurden durch Edelstahl ersetzt. Das Nichtschwimmerbecken bekam eine neue Kinderrutsche und es wurde ein Becken für Kleinkinder installiert, welches noch zwei Spielgeräte erhalten soll, die bereits bestellt sind.
Das Europabad in der Treysaer Pestalozzistraße ist jetzt barrierefrei, unter anderem steht körperlich eingeschränkten Badegästen jetzt ein Hublifter zur Verfügung. Zudem wurde das Gebäude energetisch saniert, erhielt neue Fenster und Dachelemente. Die Heizung für die 32° Raum- und 28° Wassertemperatur wird mit Gas betrieben. Dass Fehler auch etwas Gutes haben können, zeigt die neue, rund 120.000 EUR teure Kletterwand am Springerbecken, die nie beschlossen worden war, aber dennoch bestellt wurde. Im Nachhinein mit Sicherheit, allein durch die mediale Aufmerksamkeit, eine nahezu unbezahlbare Werbung für das sanierte Europabad. Um Unfälle zu verhindern, werden das Drei-Meter-Brett und die Kletterwand nicht parallel geöffnet.

Die von Jürgen Kaufmann angesprochene Coronapandemie und der seit zwei Jahren andauernde Ukraine-Krieg führten dann zu den bekannten Verzögerungen und Kostensteigerungen, sodass das Hallenbad jetzt etwa drei Jahre später eröffnet werden kann. „Wir planen mit der Fertigstellung der Sanierung für Oktober 2021“, so Kaufmann vor relativ genau drei Jahren. Am gestrigen Donnerstag und heute kamen dann die letzten Freigaben durch das Gesundheitsamt des Landkreises und das Regierungspräsidium Kassel, sodass am kommenden Montag wieder der Regelbetrieb aufgenommen werden kann.

Das Hallenbad wird in diesem Jahr zudem bis zum Beginn der Sommerferien geöffnet bleiben, sagte Kaufmann. Mit dem Hallenbad wird auch die „Milchbar“ (Bistro) wiedereröffnet. Im Saunabereich hat sich, wie im Bereich der Umkleidekabinen, nichts verändert. Die sanitären Anlagen sind aber grundhaft erneuert worden. (wal)

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