65 witterungsgeschützte Fahrradstellplätze gebaut
SCHWALMSTADT-TREYSA. „Es ist ein Leuchtturmprojekt“, sagte Michaela Andresen (Leiterin des Bahnhofsmanagements Kassel) am Freitag bei der Einweihung der Radparkplätze am Bahnhof in Treysa. Die verschiedenen Abstellmöglichkeiten sollen die Verkehrsinfrastruktur attraktiver machen und den Rad- mit dem Bahnverkehr verbinden. Innerhalb der letzten neun Monate entstanden am Bahnhof ein Fahrradturm, eine Sammelgarage und eine Fahrradbox.

Prunkstück

Das Prunkstück stellt der sechs Meter hohe Fahrrad-Parkturm der Firma V-Locker dar (Schweiz). Er ist nordhessenweit einmalig und der vierte seiner Art in Deutschland. In allen drei Anlagen können nun bis zu 65 Fahrräder sicher und witterungsgeschützt abgestellt sowie teilweise auch aufgeladen werden. Auf einer Grundfläche von 4,5 Quadratmetern, das ist weniger als die Hälfte eines Auto-Parkplatzes, bietet er Platz für sechs Fahrräder. Über ein System wie in einem Paternosteraufzug werden die Räder innerhalb des Parkturms platziert. Nutzerinnen und Nutzer können online unter nvv.de/radparken einen Stellplatz reservieren. Die Buchung eines Stellplatzes im Parkturm kostet 20 Cent/Stunde. Die Nutzung der anderen Fahrradunterbringungen kosten etwa einen Euro pro Tag oder 2–7 Euro pro Woche.

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Die neuen Abstellanlagen in Schwalmstadt-Treysa stechen besonders heraus. Wir freuen uns, dass unsere Fahrgäste künftig von diesem Angebot profitieren.

NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch.

10 000 Euro pro Stellplatz
Die Kosten der neuen Fahrrad-Abstellanlagen beliefen sich am Ende fast doppelt so hoch wie ursprünglich geplant, weil sich die Stadt am Ende für die teurere Hightech-Anlage entschieden hat. Ursprünglich waren nur Gelder für eine einfachere Version angedacht. Die Abstellplätze kosteten am Ende 650 000 Euro. (Damit sich das Projekt rentiert, müssten alle Stellplätze länger als 15 Jahre ständig voll besetzt sein.) Die Kosten wurden zu 80 Prozent vom Bund über das Programm „Stadt und Land“ finanziert. Die verbleibenden Kosten trug die Stadt Schwalmstadt. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) und Hessen Mobil haben die Stadt bei den Planungen unterstützt.

Ich freue mich über das neu geschaffene Angebot, weil es die Verknüpfung von Rad und Bahn für Berufspendler und Touristen ermöglicht.

Tobias Kreuter, Bürgermeister Schwalmstadt

Der NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch beschrieb den bisherigen und geplanten Ausbau von Fahrradstellplätzen und verdeutlichte die Relevanz dieser besonderen Abstellplätze in Treysa. Auch Dr. Klaus Dapp vom Hessischen Verkehrsministeriums unterstrich das in seiner Ansprache noch einmal.

Als Leuchtturmprojekt bezeichnete Michaela Andresen (Leiterin des Bahnhofsmanagements Kassel) die neue Anlage und wünschte den Radfahrern viel Spaß beim Pendeln.

Ziel: Busse, Bahnen und Fahrräder besser miteinander verknüpfen
Diese Fahrradunterbringung ist Teil einer größeren Kampagne, die Busse und Bahnen besser mit Fahrrädern verknüpfen soll. Seit 2018 gibt es an größeren Haltepunkten des Öffentlichen Nahverkehrs im NVV-Gebiet digital gesteuerte Fahrrad-Abstellanlagen mit elektronischem Zugangssystem.  Dabei bauen private Firmen auf Wunsch der Gemeinden die Anlagen, die der NVV dann bei der Planung unterstützt. (pi)

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