SCHWALMSTADT. Die angekündigten Corsos der Landwirte sorgen im Schwalm-Eder-Kreis seit Montagmorgen punktuell für zähfließenden Verkehr. Höhepunkt der Proteste waren zunächst die größeren Kommunen, wie beispielsweise Fritzlar. Am Nachmittag wurden auch Beeinträchtigungen in Remsfeld, Homberg und Schwalmstadt erwartet.

Wie uns Polizeisprecher Martin Stumpf sagte, verliefen die Corsos bislang (Stand 13 Uhr) alle im Rahmen. Es kam lediglich zu geringfügigen Verkehrsbehinderung, trotz der hohen Teilnehmerzahl, die die Schätzungen und zuvor angemeldeten Traktoren und Teilnehmer weit übertraf.

Geringfügigen Beeinträchtigungen

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In Neuental-Gilsa startete am Morgen beispielsweise ein Corso über die B 3 in Richtung Gilserberg. Hier kam es aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens nur zu geringfügigen Beeinträchtigungen. Augenscheinlich war die Protestfahrt, die von Streifenwagenbesatzungen der Polizei begleitet wurden, von den Landwirten gut organisiert worden. So hatten die Teilnehmer zwischen ihren Traktoren immer größere Lücken gelassen, um im Notfall das Überholen zu ermöglichen.

Die Landwirte protestierten gegen die geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge und die geplante Erhöhung der Mineralölsteuer für Agrardiesel. Die Landwirte argumentieren, dass diese Maßnahmen ihre Produktionskosten erhöhen und ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen würden. Die Proteste in Nordhessen sind Teil einer bundesweiten Protestwelle von Landwirten gegen die geplanten Steuererhöhungen für Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer. Wie Jens Mohrherr von der Gewerkschaft der Polizei Hessen sagte, haben sich Befürchtungen, dass sich im Zuge der legitimen Proteste der Landwirte auch Rechtsradikale, Reichsbürger und Querdenker anschließen, bis zum frühen Mittag nicht bestätigt.

AKTUALISIERT

Stand 18:15 Uhr nahmen laut Angaben der Polizei in

  • Fritzlar Stadtrundfahrt: 8–16 Uhr – 70 Fahrzeuge
  • Melsungen über B83 nach Rotenburg a.F.: ab 10 Uhr – 220 Fahrzeuge
  • Bad Zwesten über Borken nach Fritzlar: 10–15 Uhr – 78 Fahrzeuge
  • Lischeid – Gilserberg – Schwalmstadt: 10–17 Uhr – 100 Fahrzeuge
  • Gem. Neuental, Borken, Homberg/E.: 10–17 Uhr – 100 Fahrzeuge
  • Knüllwald-Remsfeld – Schwalmstadt-Ziegenhain; beginnend um 14 Uhr – 456 Fahrzeuge

Kundgebung zu Fuß:

  • Melsunger Innenstadt: 12:30-14:00 Uhr-80 Teilnehmer

teil.

Zu Störungen oder besonderen Vorkommnisse kam es nicht. Die Veranstaltungen verliefen alle friedlich.

Der größte Corso startete um 14 Uhr in Remsfeld. Auf dem Weg nach Schwalmstadt schlossen sich kontinuierlich zahlreiche Teilnehmer an. Gegen 16 Uhr zählte die Polizei in Schwalmstadt rund 450 Fahrzeuge, darunter viele Traktoren, Lkw, Transporter von Handwerkern und auch Pkw. Lautstark untermalt wurde der Corso in der Innenstadt von Ziegenhain durch das Betätigen der Hupen und einigen kleinen Silvesterraketen, die jemand am Ortsrand abfeuerte.

Trotz der Vielzahl an Versammlungen und der großen Zahl der Teilnehmer blieb ein Verkehrschaos aus. Der Verkehr konnte weiterhin fließen, wenn auch teilweise zäh.
Weitere Bilder gibt es bei Instagram von https://www.instagram.com/lars_k_photography/

Osthessen

Auch in Osthessen fanden größere Versammlungen statt, darunter in Fulda mit bis zu 800 Fahrzeugen, Bad Hersfeld ebenfalls mit circa 800 Fahrzeugen sowie Alsfeld mit rund 1.500 Fahrzeugen. (wal)

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