HOMBERG (EFZE). Die Müllentsorgung im Schwalm-Eder-Kreis bleibt problematisch. Auch Wochen nach der Übernahme durch den neuen Dienstleister PreZero (wir berichteten) gibt es erhebliche Schwierigkeiten. Technische Defekte, Personalausfälle und fehlende Planung führten dazu, dass Tonnen weiterhin ungeleert bleiben.

Landrat Becker räumte am Dienstag in einer Pressemitteilung ein, dass die Situation für die Bürger unbefriedigend sei, äußerte aber gleichzeitig Verständnis für die Anlaufschwierigkeiten. Der Zweckverband Abfallwirtschaft (ZVA) und PreZero arbeiten nach eigenen Angaben daran, den Regelbetrieb zu gewährleisten. Geplant ist, dass Abfallbehälter spätestens innerhalb von zwei Tagen nach dem regulären Abholtermin geleert werden.

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Die Bürgermeister der 27 Städte und Gemeinden fordern eine schnellere und verbindlichere Kommunikation bei Tourausfällen. Laut ZVA-Geschäftsführer Dr. Peter Zulauf seien die bestehenden Informationssysteme überlastet.

Bürger sollen weiterhin nicht geleerte Tonnen an der Grundstücksgrenze stehen lassen.

Für Beschwerden steht die PreZero-Hotline unter 05683/9224200 zur Verfügung, E-Mails werden unter sek.reklamation@prezero.com entgegengenommen.

Hintergrund:

Der Wechsel des Entsorgungsunternehmens im Landkreis wurde notwendig, weil der bisherige Anbieter RMG den Vertrag zum 31. Dezember 2024 außerordentlich kündigte. Als Begründung führte RMG kriegsbedingte Mehrkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro an. Da der Landkreis diese Forderung mangels Nachweise nicht akzeptierte, zog sich RMG aus dem Vertrag zurück. Um eine nahtlose Abfallentsorgung ab Januar 2025 sicherzustellen, musste kurzfristig eine Neuausschreibung erfolgen, aus der die Firma PreZero Service Nordhessen aus Lohfelden als neuer Anbieter hervorging. Wie sich jetzt herausstellt, gestaltet sich der Übergang nicht ganz so nahtlos…(wal)

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