KASSEL. In Rothenditmold wurde am Sonntagmorgen ein 30-Jähriger mit einem Messer schwer verletzt, im Stadtteil Wesertor stellten sich zwei Jugendliche nach einem lebensgefährlichen Messerangriff der Polizei, und im Landkreis Kassel wurden binnen zwei Tagen fünf Snackautomaten gesprengt. In allen Fällen dauern die Ermittlungen an, Hinweise von Zeugen sind willkommen.
Mann in Rothenditmold mit Messer verletzt
Am Sonntagmorgen ist im Kasseler Stadtteil Rothenditmold ein 30-jähriger Mann von einem Mitbewohner angegriffen und durch einen Messerstich im Halsbereich schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt worden. Der Tatverdächtige, ein 31-jähriger Bewohner der gleichen Wohnung in der Wolfhager Straße, wurde kurz nach der Tat durch eine Streife des Polizeireviers Nord vor dem Haus festgenommen. Er befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatten der 30-Jährige, der 31-Jährige und ein weiterer Mitbewohner zuvor gemeinsam Alkohol getrunken. Gegen 7:20 Uhr soll der 31-Jährige den Angriff aus bislang ungeklärten Gründen verübt haben. Der Verletzte wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Der Zeuge blieb unverletzt. Da der Tatverdächtige offensichtlich unter Alkoholeinfluss stand, wurde eine Blutentnahme durchgeführt.
Der Haftrichter ordnete Untersuchungshaft wegen des dringenden Verdachts des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung an. Das Kommissariat 11 der Kasseler Kriminalpolizei ermittelt weiter – insbesondere zur Frage nach dem Motiv.
Tatverdächtige nach Messerangriff im Wesertor stellen sich
Eine Woche nach einem lebensgefährlichen Messerangriff auf einen 17-Jährigen im Kasseler Stadtteil Wesertor haben sich die beiden Tatverdächtigen am Montag der Polizei gestellt. Die Jugendlichen, beide 17 Jahre alt, wurden festgenommen und befinden sich nun in Untersuchungshaft.
Der Angriff ereignete sich am 17. November 2025 gegen 17:30 Uhr in der Kurt-Schumacher-Straße. Nach einem Streit wurde der 17-Jährige mit einem Messer schwer verletzt. Passanten leisteten sofort Erste Hilfe, ehe er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus kam und notoperiert wurde. Mittlerweile ist er wieder entlassen.
Die beiden Angreifer waren nach der Tat geflüchtet und konnten zunächst nicht festgenommen werden. Die Kriminalpolizei identifizierte sie im Rahmen umfangreicher Ermittlungen. Durchsuchungen ihrer Wohnung in Kassel sowie zweier Wohnungen in Bielefeld führten zwar zur Sicherstellung von Beweismitteln, jedoch nicht zur Festnahme. Offenbar aufgrund des steigenden Fahndungsdrucks erschienen die Jugendlichen schließlich mit einem Rechtsbeistand auf dem Polizeirevier Mitte.
Nach der Vorführung beim Haftrichter wurde Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags dauern an.
Fünf gesprengte Snackautomaten im Landkreis Kassel
Im Landkreis Kassel sind am Sonntag und Montag insgesamt fünf Snackautomaten gewaltsam aufgesprengt worden. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro. Nur in zwei Fällen gelang es den Tätern, Bargeld zu erbeuten. Die Ermittler des Kommissariats 11 gehen von denselben Tätern aus und suchen dringend Zeugen.
Am frühen Montagmorgen gegen 1:20 Uhr hörten Anwohner der Kurfürstenstraße in Wolfhagen einen lauten Knall. Nach derzeitigen Erkenntnissen sprengten zwei Täter dort einen Automaten mit einem bislang unbekannten pyrotechnischen Gegenstand und flüchteten anschließend mit einem Pkw. Auch die Fassade eines Wohnhauses wurde durch Verrußungen beschädigt. Die beiden Männer wurden teilweise von einer Überwachungskamera erfasst: Einer trug eine helle Jogginghose und eine dunkle Jacke, der andere war vollständig dunkel gekleidet.
Kurz darauf stellten Polizisten fest, dass in derselben Nacht auch in der Kasseler Straße in Habichtswald-Ehlen sowie in der Altenbaunaer Straße in Kassel-Oberzwehren Snackautomaten gesprengt worden waren – ohne dass die Täter Beute machten.
Bereits am frühen Sonntagmorgen gegen 2:40 Uhr wurde in der Korbacher Straße in Schauenburg-Elgershausen ein Automat zerstört. Zeugen beobachteten einen dunklen VW Golf, der vom Tatort wegfuhr. Auch hier blieb es bei Sachschaden. Am Sonntagabend kam es schließlich gegen 22:35 Uhr in Baunatal-Großenritte zu einem weiteren Fall: Zwei maskierte Männer sprengten einen Automaten in der Rostocker Straße und flüchteten zu Fuß in Richtung Flensburger Straße, nachdem eine Zeugin sie überrascht hatte.
Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Nordhessen unter 0561/9100 entgegen. (wal)



