Kehrtwende bei LEADER-Beantragung
SCHWALMSTADT. Schwalmstadt möchte das Rückhaltebecken mit seinen Gebäuden (Pumpenhaus Horn und Bauer und Stauwerk) aufhübschen und dafür Restmittel aus dem LEADER-Programm in Anspruch nehmen. Kurzfristig hat der Magistrat vor der Stadtverordnetenversammlung am 21. Juli einen Austausch zugunsten der Konfirmationsstadt vorgenommen.

Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto mutmaßte vor dem Tagesordnungspunkt noch, „Jetzt wird es komplizierter.“ Im Haupt- und Finanzausschuss habe man festgestellt, LEADER solle in Anspruch genommen werden, aber es gäbe wichtigeres in Schwalmstadt als die Gestaltung des Pumpenhauses. Am Ende war der Beschluss, den Sperrvermerk im Bereich „Förderung von Wirtschaft und Verkehr“ in Höhe von 80.000 Euro für das Rückhaltebecken zu löschen und die Mittel für die Erstellung einer Studie, zweckgebunden zur Entwicklung der Konfirmationsstadt freizugeben dann doch relativ einfach.

Alleinstellungsmerkmal nutzen

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Seitdem im Jahr 2017 die Ortsschilder um den Zusatz Konfirmationsstadt erweitert wurden, leben und blühen Fantasie, Kritik, Mutmaßungen, Anfeindungen, Vorwürfe und Rechtfertigungen in Schwalmstadt zwischen den Fraktionen, Magistrat und Stadtverordnetenversammlung und dem gegründeten Förderverein. Jetzt soll die Geschichte der Konfirmation mit ihrem Ausgangspunkt in Schwalmstadt weiter erforscht werden und – unter Beachtung der weltweiten Verteilung des Protestantismus – die touristische Perspektive des verliehenen Prädikates untersucht, beworben und genutzt werden. Das Alleinstellungsmerkmal hat Gästepotenzial. Was tun, um das Thema Konfirmationsstadt inhaltlich erlebbar, das Prädikat bekannt und wirtschaftlich nutzbar zu machen? Das soll ein Konzept mit Marketingstrategie aufzeigen. Dafür sollen 80.000 Euro aufgewendet werden, wovon 56.000 Euro aus dem LEADER Programm kommen könnten. Die gleichen Beträge waren für das Pumpenhaus vorgesehen.

  • Bürgermeister Stefan Pinhard erklärte, die Konfirmationsstadt habe Vorrang und zog den Magistrats-Antrag zurück. Ab jetzt ist alles nur noch auf Konfirmationsstadt zugeschnitten.
  • Sebastian Vogt (SPD) findet den Antrag gut, vermisst aber das Ziel der Antragstellung
  • Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto (CDU) stellt fest, „Wir brauchen Manpower und Frauenpower!“
  • Heiko Lorenz (FW) erinnert daran, dass eine Projektskizze, für die seit fünf Jahren schlummernde Konfirmationsstadt, bereits seit 5 Jahren existiert. Was fehle, sei der Effekt des Zeitraums bis 2024. Es gehe nicht nur um eine Machbarkeits-Studie für 80.000 Euro. Die Stadt benötigt jetzt ein zusätzliches Gremium!
  • Karsten Schenk (CDU) fand es nun tatsächlich zu kompliziert, es gehe nur darum 80.000 Euro – bei 56.000 Euro Zuschuss – zur Verfügung zu stellen.
  • Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto (CDU) beugte weiteren inhaltlichen Diskussionen vor: „Es geht nur um den LEADER-Antrag!“

Bei der Abstimmung war schlussendlich alles doch ganz unkompliziert!

Nächste LEADER-Periode geht auf den Weg

Gleich im Anschluss an die Beantragung der restlichen aus der auslaufenden LEADER-Förderperiode gaben die Stadtverordneten die Beträge für die nächste LEADER-Förderperiode ab 2023 frei, die sich zwischen 30.000 und 50.000 Euro pro Jahr bewegen. (rs)

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