Frielendorfer, Schwalmstädter und Borkener Bürger protestieren
FRIELENDORF. Der Diskurs über Windkraftanlagen hat – nach vielen anderen Kommunen – nun auch die Gemeinde Frielendorf erreicht. Im Wald rund um den Waltersberg in der Struth geht es um 10 Standorte für Windkraftanlagen.

Die „Windmühlenflügel“ gegen die ein Zusammenschluss engagierter Bürger aus Frielendorf – insbesondere aus den Frielendorfer Ortsteilen Linsingen, Todenhausen, Leimsfeld und Gebersdorf, aus Neuental-Neuenhain, aus Schwalmstadt-Mengsberg und aus Borken-Dillich jetzt kämpft, sollen zwischen 2019 und 2021 im sogenannten „Windvorranggebiet“ 32 gebaut werden.

220 Meter Höhe um Wind zu erreichen

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Hier entstehen Windkraftanlagen © Grafik: privat | nh

Das Besondere an diesen „Windmühlenflügeln“ ist, so sagt Heinz Rochholl aus Todenhausen, dass es sich um gigantische Windkraftanlagen von 220 Metern Höhe handelt, die ein noch recht intaktes, zusammenhängendes Waldgebiet nachhaltig zerstören. Neben den Aspekten der Gesundheitsgefährdung und des Tierschutzes geht es den Windkraftskeptikern hauptsächlich darum, dass es vor dem Hintergrund eines sich dramatisch verschlechternden Waldzustandes ein Wahnsinn sei, Windkraftanlagen in den Wald zu bauen und dafür hektarweise Buchenwald abzuholzen.

Die außergewöhnliche Höhe, so Rochholl, sei nötig, damit die Rotorblätter überhaupt genügend Wind abbekommen. Unterstützung finden die Gegner der „Riesenpargel“ bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die sich erst unlängst in einem Forderungskatalog zur Erhaltung des Waldes gegen Windkraftanlagen in Waldgebieten ausgesprochen hat. Schließlich gäbe es genügend Freiflächen, auf denen Windenergie sinnvoll genutzt werden kann. „Wird der Kampf gegen die ‚Windmühlenflügel‘ wie bei Don Quijote ein sinnloser Kampf oder obsiegt in letzter Minute doch die Vernunft?“, fragt Heinz Rocholl. (pm | rs)

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