HOMBERG (EFZE) | SCHWALMSTADT. Homberg (Efze) und Schwalmstadt tragen ab sofort den Titel „Reformationsstadt Europas“. Die Ernennungsurkunden wurden bereits am Montag, 2. Juni 2025, in der Stadtkirche St. Marien in Homberg (Efze) übergeben. Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Pfarrer Dr. Mario Fischer, überreichte die Auszeichnung an die Bürgermeister Tobias Kreuter (Schwalmstadt) und Dr. Nico Ritz (Homberg).

Reformationsgeschichte als gemeinsames Erbe

Die Städte überzeugten die GEKE mit ihrer reichen Reformationsgeschichte, darunter die Homberger Synode von 1526 und die Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung von 1538. Die neue Kirchenordnung von Franz Lambert („Reformatio Ecclesiarum Hassiae“) begründete damals die Reformation in Hessen. Sie beeinflusste Bildung, Sprache und die kirchliche Ordnung weit über Hessen hinaus.

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Prominente Gratulanten

Zu den Gästen zählten Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann (EKKW), Probst Volker Mantey, Vize-Landrat Jürgen Kaufmann sowie Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Für die musikalische Begleitung sorgte Bezirkskantor Andrej Romanov mit Orgelwerken von Mendelssohn-Bartholdy.

Symbolischer Moment für die Region

„Es geht um Werte wie Menschlichkeit, Toleranz und Bildung – diese Geschichte verpflichtet“, betonte Jürgen Kaufmann in seiner Rede. Bürgermeister Ritz dankte Dr. Jürgen Helm und örtlichen Vereinen für die Bewerbung und verwies auf das große Jubiläum im kommenden Jahr: „500 Jahre Reformation in Hessen – 500 Jahre Homberger Synode“. Tobias Kreuter sprach von einem „wichtigen Tag für unsere Region“ und lobte das Engagement der Bürgerschaft.

Ausstellung eröffnet – Rückblick auf das Jahr 1926

Im Anschluss wurde im Haus der Geschichte am Marktplatz eine Ausstellung zum 400. Jubiläum der Homberger Synode von 1926 eröffnet. Möglich wurde sie durch die Sammlung von Achim Jäger, kuratiert von Prof. Dr. Jürgen Schulz-Grobert, Bernd Herbold und Mike Luthardt. Schulz-Grobert erinnerte in seinem Vortrag an frühere Akteure der Reformationsgeschichte und die Bedeutung des Pfarrers Heinrich August Hermelink bei der Feier 1926.

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