HOMBERG / TREYSA. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative „Rettet die nordhessische Kanonenbahn e. V.“, Prof. Dr. Herbert Wassmann, fordert von der Politik, sich endlich ernsthaft mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Schwalmstadt-Treysa und der Kreisstadt Homberg (Efze) zu befassen.

Wie Wassmann in einer Pressemitteilung ausführt, umfasst die Strecke zwischen Homberg (Efze) und Schwalmstadt-Treysa „über 21 km mit 23 Eisenbahnüberführungen und nochmals so vielen Durchlässen, welche hauptsächlich als Sandsteingewölbe ausgeführt wurden. Die Bahnstrecke verfügt derzeit über zwei Bahnhöfe: Homberg (Efze) und Frielendorf sowie zwei Ausweich-Anschlussstellen: Homberg-Industriegebiet und (ehem. Harthberg-Kaserne) Schwalmstadt-Treysa, ferner aus sechs Haltepunkten: Homberg-Sondheim, Homberg-Wernswig, Frielendorf-Silbersee, Frielendorf-Spieskappel, Frielendorf-Leimsfeld und Schwalmstadt-Rörshain. Auf dem gesamten Abschnitt befinden sich 10 Bahnübergänge, von denen drei technisch und sieben nicht technisch gesichert sind. Die Bahntrasse ist vollständig gewidmet“.

Wassmann nennt elf Punkte, weswegen sich aus seiner Sicht die Reaktivierung der Strecke für die Bürger vor Ort und die Region lohnen wird:

ANZEIGE

Erstens: Die reaktivierte Bahn-Nebenstrecke Kreisstadt Homberg (Efze) nach Schwalmstadt-Treysa stellt eine reale Alternative zum bestehenden Individualverkehr dar.

Zweitens: Um mehr als 20 Kilometer wächst das Schienennetz wieder an.

Drittens: Die Fahrzeit von der Kreisstadt Homberg (Efze) nach Schwalmstadt-Treysa über diese reaktivierte Bahn-Nebenstrecke beträgt dann knapp 24 Minuten.

Viertens: Über 25.000 Menschen erhalten wieder einen direkten Zugang zum überregionalen Bahnnetz gen Süden in Richtung Marburg/Lahn, Gießen und Frankfurt am Main.

Fünftens: Initiiert neue Impulse für die Touristik im nordhessischen ROTKÄPPCHENLAND mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und Erholungsmöglichkeiten.

Sechstens: Verstärkt die Ansiedlung kleinerer und mittlerer Betriebe im Homberger Hochland.

Siebtens: Damit wird eine zuverlässige Anbindung des Nahverkehrs an den Fernverkehr geschaffen. Es kommen immer mehr Menschen von außerhalb in den NATURPARK KNÜLL, in die historische Altstadt Homberg (Efze); in den Ferienpark Silbersee in Frielendorf.

Achtens: In den südlichen und mittleren Teilen des Schwalm-Eder-Kreises entstehen neue Arbeitsplätze und vorhandene Arbeitsplätze werden gesichert.

Neuntens: Ein reaktivierter und gesicherter Bahnanschluss ermöglicht Menschen von außerhalb, bezahlbares Wohnen in der Nähe der Anliegergemeinden zu nutzen und in Anspruch zu nehmen.

Zehntens: Zwischen den einzelnen Gemeinden besteht dann wieder eine wichtige und alternative Verkehrsanbindung für Schüler, Studenten und Berufspendler, für jüngere und ältere Menschen.

Elftens: Seit der Stilllegung am 15.06.2003 sind genau 20 Jahre vergangen. Nun ist die Zeit gekommen, dass die Entscheidungsträger auf (kommunaler) regionaler und Landes-Ebene gegenüber den in der Region lebenden Bürgern per Dialog begründen, warum Sie jetzt für eine Reaktivierung sind oder sich gegen eine Reaktivierung der Bahntrasse Homberg (Efze) nach Treysa aussprechen. (wal)

ANZEIGE