SPD-Stadtverordnete halten es für unverantwortlich
BAUNATAL. Die Stadtverordnetenversammlung in Baunatal am vergangenen Montag musste wegen „Überlänge“ abgebrochen werden. Inzwischen hat Stadtverordnetenvorsteher Henry Richter (Parteilos/Mitglied der GRÜNEN-Fraktion) für kommenden Montag, den 23. November 2020 zu einer zusätzlichen Stadtverordnetenversammlung eingeladen.

Am kommenden Montag soll der Rest verhandelt werden. Zehn (zumeist ältere) Stadtverordnete beziehungsweise Magistratsmitglieder der SPD und Wolfram Maibaum, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Baunatal haben Herrn Richter heute Nachmittag aufgefordert, darauf zu verzichten. Den Inhalt des Briefes haben sie auch den Medien zugeleitet (hier im Wortlaut):

Der Brief

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„Drei Stadtverordnetensitzungen in Baunatal zur Hochzeit der Pandemie (16.11., 23.11., 7.12.) – wir haben uns darüber Gedanken gemacht, und es macht uns Kummer: Wir fragen uns besonders, ob eine zusätzliche Sitzung (23.11.) zum Höhepunkt der Ansteckungsgefahr nötig und verantwortbar ist. Wir sehen dabei, dass wir zum einen unsere zahlreichen Stadtverordneten, die zur Risikogruppe gehören, gefährden. Desgleichen auch das städtische Personal.

Des Weiteren ist es für die Öffentlichkeit und die Stadtgesellschaft zu dieser Zeit ein falsches Signal. Aber nicht nur angesteckt zu werden ist ein Problem. Was ist mit demjenigen / derjenigen, der schlussendlich der „Überträger“ ist, obwohl er nur pflichtgetreu an einer Sitzung teilnimmt? Und es stellt sich auch die Frage, wie die Medien mit unserer Vorbildrolle umgehen werden.

Wir möchten Dich bitten, die zusätzliche Sitzung im November nicht abzuhalten. Sicher könnte doch Einvernehmen darüber erzielt werden, dass in der Dezembersitzung diejenigen Themen behandelt werden, die für ein ordentliches Funktionieren der Kommune nötig sind. Aber Anträge, die die zukünftige Ausgestaltung unseres Stadtlebens angehen, könnten sicher auch im neuen Jahr auf der Tagesordnung der StaVo stehen.“

Die Unterzeichner

Unterzeichnet haben, Wolfram Meibaum, Dr. Klaus-Peter Lorenz, Nicola-Pietro-Giuseppe Capozzolo, Andrea Lenz, Ralf Löber, Arnold Dittmar, Luigi Coppola, Ingrid Pütz, Bernd Riemenschneider, Dagmar Leise, Frank Böttcher und Tim Kaiser. (rs)

Stellungnahme des Stadtverordnetenvorstehers

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