Von alten und jungen Helden – Vorverkauf beginnt heute: Rockfestival in Fritzlar am 29. Dezember

Von alten und jungen Helden – Vorverkauf beginnt heute: Rockfestival in Fritzlar am 29. Dezember

FRITZLAR. Es ist wieder so weit! Was vor mehr als 20 Jahren als einmalige Erinnerungsveranstaltung an alte Rock Helden im Fritzlar Varieté, wo einst Disco Kino zu Hause waren, begann, hat sich schnell als Dauerbrenner und Kultveranstaltung etabliert. Bis auf die Corona- und die Umbaupause hat das Event jedes Jahr für eine ausverkaufte Stadthalle gesorgt: Best of 70th & 80th.

Das wird auch 2025 der Fall sein, wenn es am 29. Dezember ab 20:00 Uhr heißt: „Die alten Helden rocken wieder“. Alte Helden? Es ist immer schwer, den Namen einer Erfolgsveranstaltung zu ändern. Wie gesagt, es war nicht auf Dauer angelegt. Längst stehen auch ein paar junge Musikerinnen und Musiker auf der Fritzlarer Bühne und die spielen nicht nur die Klassiker großer Rock-Helden.

Zum ersten Mal dabei: „Dirty Triple“

Das spielt aber auch gar keine Rolle, denn es ist eigentlich das Flair der Veranstaltung und inzwischen längst der Mythos, dass man nur eine Handvoll an Tagen Zeit hat, um eine Karte zu ergattern. Erfahrungsgemäß sind die ersten Vorverkaufsstellen schnell leergeräumt. Es ist immer das Beste, was Nordhessens Rockszene zu bieten hat. „Never Change a Winning-Team“ ist das Motto von Kalle Paltinat und Walter Mayer. Die beiden Veranstalter haben gegenüber 2024 nur eine Band ausgetauscht. Statt Rockmaschine spielt die „Dirty Triple“ Rock and Blues Gang aus Kassel. Und das tun sie in dieser Veranstaltung zum ersten Mal.

Matthias Kraft (Bass/Voc.), Oliver „Olli“ Franke (Git./Voc.) und Bernd Kohl-Jakob (Drums) liefern ehrlichen, unverfälschten Rock & Blues. Nicht nur „Gassenhauer“, sondern auch „Lost and Found“-Songs, die es allemal wert sind, präsentiert zu werden, stehen auf der Setlist. Auf ihrer Facebookseite findet, wer suchen will, ein paar Belege.

Bewährtes Line Up

Außer Dirty Triple spielen Mike Gerhold and Friends (Naumburg) Mainstream und gelegentlich „Abwegiges“ mit Reibeisen-Stimme, Wild Night (Wabern) alles, was laut und tanzbar ist, Next Chapter (Bad Zwesten) Rock Songs aus fünf Jahrzehnten mit weiblicher Kompromisslosigkeit und schließlich die Steven Stealer Band (Borken) mit Ausnahme-Qualität und Ewigkeitsgarantie. SSB sind immer die letzten. Und das werden bekanntlich die ersten sein. Das Sextett mit zwei Solo-Gitarren, Hammond-Style, wummerndem Bass, einem Wassermann am Schlagzeug und einem „Riesen“ am Mikrofon, hat den Headliner-Bonus von Beginn an. Als einzige zum 18. Mal dabei.

Und wie es aufhört? Wahrscheinlich nie! Doch dieses Jahr gilt „The same procedure as last year?“ 2 Tage vor Silvester klopfen alle zusammen an der Himmelstür – The same procedure as every year: „Knocking on Heaven‘s Door“ und davor „Sweet Home Alabama“ mit allen alten und jungen Helden gemeinsam. Nicht vergessen: It’s only Rock’n’Roll! Gute Nachricht für alle, die nicht oder zu spät in die Vorverkaufsstellen kommen: auf der Titelseite der Zeitung Schwalm-Eder Spezial gibt es exklusiv 3 x 2 Karten zu gewinnen. Zu kaufen gibt‘s die Karten bei Intersport Theis Fritzlar, Uschis Wollstube Fritzlar, Fuchsbau Fritzlar, Autohaus Kahl Wabern, Alte Scheune Homberg. (rs)

Minister Timon Gremmels unter Tage – Bergbaumuseum Borken thematisiert Klimawandel

Minister Timon Gremmels unter Tage – Bergbaumuseum Borken thematisiert Klimawandel

BORKEN. Manchmal kommen Minister einfach so vorbei. Also, wenn’s der Wissenschaft dient beispielsweise. Heute war Minister Timon Gremmels zu Besuch in Borken im Hessischen Bergbaumuseum und ließ sich die Welt über und vor allem unter Tage erklären. Als Nordhesse und Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur ist er für die documenta. Aber auch 400 Museen in Hessen „zuständig“.

Wenn solche Besuche Zeugnisse liefern für die Förderwürdigkeit, dann lohnen sie sich für die Besuchten ganz sicher. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Präsentation im Museum: Sie machen das toll“, resümierte er schon beim Vortrag von Museumsleiter Ingo Sielaff. Dass für das aktuelle Sorgenkind, die Besucherbahn im Themenpark, der nicht auf der Agenda stand, 25.000 Euro zur Anschaffung von 300 Betonschwellen fehlen, hat Gremmels registriert, kann den Förderantrag allerdings nicht entscheiden. Der Förderverein bekommt aber spontan 500 Euro für seine Arbeit. Kassiererin Sonja Lehmann freute sich.

Bald erstes und einziges Museum mit Themenbereich Klimawandel

Gremmels ist aus Niestetal und da weiß man natürlich um die Rolle Borkens als ehemaligen Bergbau- und Energiestandort und das tragische Unglück am 1. Juni 1988, womit das Ende des Braunkohlebergbaus eingeleitet wurde. Zugleich das Ende der Kohleverstromung, wie Ingo Sielaff schilderte. Der Museumschef erklärte dem zuständigen Fachminister schließlich die aktuellen Pläne zu genau diesem Thema. Das Hessischen Bergbaumuseum Borken wird bundesweit das erste sein, dass sich dem Thema Klimawandel stellt und im Außenbereich dazu eine neue Dauerausstellung plant. Die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit und den Gegenwartsproblemen soll hier greifbar sein. So, wie das ganze Museum im Demonstrationsbetrieb arbeitet.

Im Bergbau ist das Thema nicht bliebt, räumt er ein. Borken ergreift die Initiative und die Chance, gerade mit den jüngeren Generationen in Dialog zu treten und die Zusammenhänge sichtbar werden zu lassen. „Wir können zeigen, wie die Kohle vor 50 Millionen Jahren entstanden ist, wie sie abgebaut und verstromt wurde und welche Spuren 66 Millionen Tonnen Braunkohle, sogenannte Bilanzkohle, die hier verbrannt wurden, in der Umwelt hinterlassen haben. Das CO2 ist noch in der Umwelt.“

Harte Arbeitsbedingungen hautnah nachempfunden

Marcel Pritsch begrüßte nicht nur den Minister, sondern auch zahlreiche Stadträte und Stadtverordnete, die sich dem Rundgang unter Tage anschlossen. 450.000 Euro, so Pritsch, ist der Stadt das Museum selbst pro Jahr wert. Unter Tage konnte der Minister selbst hautnah erleben, welchem Lärm, welcher Dunkelheit und welch schwerer Arbeit die Kumpel ausgesetzt waren. 10 Tonnen hat ein Kumpel im Tiefbau pro Schicht abgebaut. Mit 55 gingen sie in Rente. Den 56. Geburtstag haben viele nicht erlebt. (rs)

Einmarsch! Manuela I und Christian I regieren Baunatal

Einmarsch! Manuela I und Christian I regieren Baunatal

Neues Prinzenpaar im Amt

BAUNATAL. Die Welt der Prinzessinnen und Prinzessen hat ihre Besonderheiten und natürlich strenge Regeln. Regieren ist nämlich kein Spaß! Schon gar nicht, wenn man sich auf die Übernahme des Rathauses vorbereitet und um einen großen Hofstaat mit Garden, Protokoller sowie 11 Ratsherren und Ratsfrauen kümmern muss.

Da geht‘s um Haltung, Vertrauen und natürlich Vertraulichkeit. Im Karneval um „Unter-Haltung“, Vertrautes und Vergnüglichkeit. Wer das Zepter schwingt und Prinzenpaar wird in Baunatal, ist stets ein perfekt gehütetes Geheimnis. Keine Leaks, keine Spione und keine „Maulwürfe“! Nichts dringt durch ans Narrenvolk. Schon gar nicht an Magistrat und Stadtverwaltung. Selbst NSA, MI6, BND oder FSB hätten keine Chance gehabt, das Rätsel zu knacken.

Orden, Ehrungen und Geheimniskrämerei

Fahrten zu Vorgesprächen wurden mit Handy im Flugmodus durchgeführt, um Tracking in Familie und Verein zu verhindern. Da wurden Gründe erfunden für Geheimtreffen, „Ich weiß nicht“ geschwindelt, „Babysitter“ verschaukelt und gelogen, dass sich die Deckenbalken biegen. Kein Wunder, dass die Kulturhalle, Stammsitz der Großenritter Carnevals Gesellschaft, Schaden nimmt … So musste die GCG-Familie am 11.11. in das Hotel Stadt Baunatal umziehen. Von Großenritte nach Altenritte.

Dort kleine Bühne, große Show. Die Garden und Mariechen tanzten ihre neuen Choreografien in reduzierten Ensembles und Karnevalisten wurden geehrt von der Interessengemeinschaft Karneval Nordhessen (IKN) und dem Karnevalsverband Kurhessen (KVK). Unter anderem Protokoller Berthold Krug. Karneval war – außer, dass mit Masken, Tanz und Lärm der Winter vertrieben werden sollte – stets auch „spirituell“ geprägt mit dem Beginn der Fastenzeit in der „Fast-Nacht“, vor allem aber eine Zeit, in der die Herren den Sklaven gleich wurden. Bereits seit dem Mittelalter ging man im Schutz der Kostüme mit der Obrigkeit nicht glimpflich um. Protokoller Berthold Krug hat diese Aufgabe in Baunatal stets mit Bravour erledigt. Für seine Botschaft, „so kann die Chose nicht laufen, wir lassen uns nicht für dumm verkaufen“, kommentiert er Welt- und Lokalpolitik. Dafür bekam er die höchste Auszeichnung der Interessengemeinschaft Karneval Nordhessen (IKN) und der neue Elferrat die Kampagnenorden.

Prinz Christian I. und Prinzessin Manuela I.

Aber alles nur „PlingPling“, denn am 11.11. steht zuvorderst die Inthronisation des Prinzenpaares auf der Tagesordnung eines jeden Karnevalsvereins. Sitzungspräsident Mario Apert-Vandrey hat den ganzen Abend eloquent moderiert und wusste dabei selbst nicht, wer gegen 19:30 Uhr vom Spielmannszug der Eintracht Baunatal – zum ersten Mal dabei – in den Saal geführt werden wird: Prinz Christian I. und Prinzessin Manuela I. Die Namen standen also noch nie auf einer Urkunde in der Volkswagenstadt.

Acht Monate zurück, es war April 2025, als Abteilungsleiter Burkhard Horn und Vorstände der GCG mit Manuela und Christian Strube erstmals zusammentrafen, um das nächste Prinzenpaar festlegen. Noch nie war das so früh geschehen, aber die 35. Norddeutschen Meisterschaften am 7. Und 8. März 2026 Baunatal standen, und bis dahin sollte nichts schief gehen mit ihrer Herrlichkeit und ihrer Lieblichkeit. Wie lieblich das wird, werden die nächsten Monate gewiss zeigen. Spaßig wird es allemal! Muss Bürgermeister Henry Richter jetzt zittern?

Es gibt nichts Ernsteres als Karneval?

Humor ist immer, wenn man trotzdem lacht? Beim Karneval hört der Spaß auf? Von wegen! In Baunatal fängt der Spaß schon bei der Inthronisierung des Prinzenpaares an, und er endet nicht, wenn im Januar der Stadtschlüssel übernommen oder im Februar das Rathaus gestürmt, die Stadtkasse geplündert und die Regierungsgeschäfte übernommen werden. „Wer friert uns diesen Moment ein“ (Einmarschmusik Strube) „an Tagen wie diesen“ (Einmarschmusik von Henry Richter im Rathaus)? Es steckt ein wenig Ironie in der „Prinzenrolle“, wenn Stadtsekretärin Strube, Pardon: Prinzessin Manuela I, Henry Richters Vorgängerin im Amt des Rathauschefs, dann bis Aschermittwoch noch einmal kurz die Geschäfte mit viel Humor und Witz als temporäre Nachfolgerin übernimmt … So ist’s der Brauch in Baunatal auch! Helau!

Humor haben Christian und Manuela sofort beweisen. Aber erst nachdem die beiden Talente der freien Rede, von karnevalistischer Reimpflicht befreit, frei sprechen durften. Nur kurz war die Bedenkzeit der 76. Tollitäten: „Erst Na ja, dann wow und dann helau“. Den Puls von 150 langsam wieder normalisiert brach Prinzessin Manuela – wie man sie kennt – gleich mit der ersten Tradition: „Ich habe gelernt, dass im Karneval die Männer mehr zu sagen haben“, sprachs und sprudelte los. Päckchen mit zu langen Kleidern vor den Kindern zu verstecken und so viel zu schwindeln, das fiel ihr schwer. Beide stellen schließlich fest: „Baunatal tut uns immer wieder gut!“

Und Einmarsch!

Schön zu wissen, dass es Stellen gibt in der Stadt, in der Geheimnisse gut aufgehoben sind und zugleich Humor eine Stadt regieren könnte. Manchmal ist Baunatal jetzt doch sehr ernst und in manchem still geworden. Jetzt übernehmen Frohsinn und das Karnevalsvolk das Zepter: Ein dreifach donnerndes Karneval Helau! GCG Helau! Prinz und Prinzessin Helau! Und Einmarsch! (rainer sander)

„English Tourists“ veröffentlichen auf Vinyl …

„English Tourists“ veröffentlichen auf Vinyl …

… und laden zur Handmade-Matinee am 30. November ein

MARBURG | SCHWALMSTADT. Handgemachte Musik verlangt echtes Vinyl. Und das ist heute ein Statement. Neu knistern sie ja auch nicht, die schwarzen Scheiben. Aber irgendwann … und ja, dem Marburger Duo „English Tourists“ war bewusst, dass die Wahl des Tonträgers die Zielgruppe stark eingrenzt, als sie Ihr Album „What is Life“ eingespielt und nun mit Stolz vor der Brust präsentieren.

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