Brauerei wird geschlossen
BAUNATAL. Die Traditionsmarken HÜTT und Hessische Löwen aus Baunatal werden künftig in Ostwestfalen gebraut. Nach intensiven Verhandlungen hat die Schlossbrauerei Rheder in Brakel die Marken, Originalrezepte und Lieferverträge übernommen. Für den bisherigen Standort Baunatal bedeutet die Entscheidung das Aus.
Markenübernahme zum 1. Dezember 2025
Zum 1. Dezember 2025 übernimmt die Schlossbrauerei Rheder die Marken HÜTT und Hessische Löwen. Die Biere sollen nach den Originalrezepturen weiterproduziert werden. Alle Kunden, Gastronomie- und Handelspartner können somit auch künftig auf die bekannten Sorten setzen.
Der bisherige Inhaber Frank Bettenhäuser (69) hatte im August die geordnete Liquidation seiner HÜTT-Brauerei bekannt gegeben. Mehr als 40 Jahre führte er den Familienbetrieb in neunter Generation und suchte über 15 Jahre nach einem Nachfolger. Nach der Ankündigung erhielt er zahlreiche Angebote. „Die Anteilnahme aus der gesamten Region war überwältigend“, sagte Bettenhäuser. Nach sorgfältiger Prüfung entschied er sich für die Schlossbrauerei Rheder als neuen Partner.
Traditionsbrauereien mit gemeinsamen Werten
„Mit Rheder haben wir die beste Lösung gefunden – eine handwerkliche, mittelständische Brauerei mit denselben Werten und Qualitätsansprüchen“, so Bettenhäuser. Der gute persönliche Kontakt und das Interesse an der Fortführung der Marken hätten die Entscheidung erleichtert.
Jens-Uwe Göke (49), Eigentümer der Schlossbrauerei Rheder und des Hotels Schloss Gehrden, betont die Gemeinsamkeiten beider Brauereien: „Wir pflegen die klassische handwerkliche Braukunst und produzieren Biere mit individueller Note. HÜTT und Hessische Löwen passen perfekt zu unserem Sortiment.“ Die Integration der Marken sorge zudem für eine höhere Auslastung der Produktion.
Blick in die Zukunft
Die Schlossbrauerei Rheder wurde 1686 gegründet und produziert mit 15 Mitarbeitenden rund 15.000 Hektoliter Bier pro Jahr. Braumeister Michael Lange leitet den Betrieb, Gesellschafter sind neben Göke auch Ferdinand Freiherr von Spiegel von und zu Peckelsheim und Jörg Siekmann.
In den Restaurants des benachbarten Hotels Schloss Gehrden sollen künftig neben den eigenen Bieren auch die Spezialitäten von HÜTT und Hessische Löwen ausgeschenkt werden.
Produktion zieht um – Baunataler Standort wird geschlossen
Mit dem Verkauf der Marken und Lieferverträge endet die Bierproduktion in Baunatal. Die HÜTT-Brauerei wird stillgelegt, die Mitarbeitenden verlieren ihre Arbeitsplätze. „Ich habe bis zuletzt gehofft, die Brauerei als Ganzes zu verkaufen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte Bettenhäuser. „Leider ließ die schwierige Lage am Biermarkt dies nicht zu.“
In den kommenden Wochen werden die Mitarbeitenden in Rheder in die Produktionsprozesse der neuen Marken eingearbeitet. Nach einem Probelauf soll die Produktion starten, um die Belieferung ohne größere Verzögerungen sicherzustellen. Für das Brauhaus Knallhütte bleibt der Betrieb unverändert, für die Brauerei-Immobilie wird noch ein Käufer gesucht. (wal)



Bitte nicht die original Rezeptur, bitte.
Es wurde meiner Meinung nach noch niemand gezwungen Hütt Bier zu trinken.
Ich bin sehr traurig…., ich hatte gehofft, dass der Standort hier in Nordhessen erhalten werden könnte , für die Mitarbeiter schlimm ! Ich frage mich natürlich auch, wo wir hier dann unser Malsfelder bekommen können, wenn die Produktion in größerer Entfernung wirklich vollzogen wird ……
Gut, dass es das Hütt Bier weiterhin gibt. Schade für die Region, dass die Mitarbeitenden gehen müssen und die Produktion hier eingestellt wird. Inwieweit wurde der gesamte Prozess von der Stadt Baunatal begleitet?
Schade, die nordhessische Braukunst geht trotz Weitetbestand der beiden Biermarken verloren. Das Brauereisterben setzt sich bei den kleinen Brauereien fort. Das ist Schade. Hoffentlich finden die Mitarbeiter einen guten Arbeitsplatz, für Sie tut es mir am meisten leid.
und so geht nach Binding und Martini der letzte seinen Weg aus Kassel raus.
Zum Glück nur aus Kassel und nicht wie die politische Situation es mit vielen Firmen undUnternehmen macht und gemacht hat ins günstigere Ausland