HOMBERG (EFZE). Acht Vereine im Schwalm-Eder-Kreis profitieren in diesem Jahr vom Landesprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Mit insgesamt 70.896 EUR unterstützt das Land Hessen Projekte, die die Vereinsarbeit effizienter und nachhaltiger gestalten sollen.
Gefördert werden der Förderverein Freiwillige Feuerwehr Oberaula e.V. (12.602 EUR), die Kreisjugendfeuerwehr Melsungen (11.895 EUR), der FSV Rengshausen 1920 e.V. (10.535 Euro), der Förderverein Freiwillige Feuerwehr Todenhausen e.V. (9.455 EUR), der FV Eintracht Binsförth 1970 e.V. (8.424 EUR), der Turn- und Sportverein 1886 e.V. Ziegenhain (6.699 EUR), der Förderverein Freibad Rengshausen e.V. (5.777 Euro) sowie der TSV 1908 Schwarzenborn e.V. (5.509 EUR).
Insgesamt werden 2025 175 ehrenamtliche Institutionen in Hessen gefördert. Das Programm wurde 2020 vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation gestartet. Ziel ist es, die Vereinsarbeit digitaler und zukunftsfähiger zu gestalten.
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus betonte: „Digitale Werkzeuge helfen, Abläufe zu vereinfachen und das Engagement der Ehrenamtlichen zu stärken.“ (wal)



Wer selbst in einem Verein Verantwortung übernimmt, weiß, was Ehrenamt bedeutet…
Die Förderkriterien sind klar, einfach mal nachlesen… Es geht darum, die Arbeit der Ehrenamtlichen digitaler, effizienter und nachhaltiger zu gestalten.Die Förderung zielt genau darauf ab, sie hilft uns, unsere Arbeit digitaler, effizienter und zukunftsfähiger zu machen- und ja, das kostet halt Geld….
Viele Vereinsverantwortliche stellen ihre privaten Geräte, Software, Clouds, etc. zur Verfügung. Gleichzeitig reden wir aber über Datenschutz, über Nachwuchsgewinnung und über moderne Kommunikation… All das braucht professionelle Lösungen, nicht Improvisation. Diese Anschaffungen machen unsere Vereine vielleicht auch für Nachwuchs attraktiver, denn da haben wohl alle Vereine Probleme mit.
Gerade im ländlichen Raum sind solche Investitionen keine Selbstverständlichkeit. Die Kommunen sind überfordert oder nicht zuständig. Wenn Feuerwehrvereine, Sportvereine oder Fördervereine Aufgaben übernehmen, die eigentlich kommunal wären, dann ist das kein Missbrauch sondern Unterstützung.
Die Fördermittel sind kein Freifahrtschein. Sie sind zweckgebunden, SEHR ANTRAGSINTENSIV und mit Nachweispflichten verbunden. Wer diese Förderung bekommt, hat sie sich meiner Meinung nach auch erarbeitet! Und das mit Ideen, Zeit und Engagement. Dass sich Kommunen im Nachgang damit schmücken, glaube ich nicht- viele erfahren von der Förderung vermutlich erst durch diesen Artikel…Die eigentliche Arbeit leisten die Ehrenamtlichen und genau die verdienen Unterstützung und nicht Misstrauen.
Dieses in Schutz nehmen der Kommunen (überfordert, wenn ich das schon höre) halte ich für untragbar. „Gerade im ländlichen Raum sind solche Investitionen keine Selbstverständlichkeit“ Doch, sollten sie sein. Es gehört zu den Kernaufgaben einer Kommune auch dafür zu sorgen. Nicht zwingend bei jedem Verein aber wenn wir bei der Feuerwehr sind gibt es Pflichtleistungen. Ich bin es leid, dass immer irgendwelche Ausreden gesucht werden. Städte und Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis z.B. feuern das Geld für jede schwachsinnige Idee raus weil irgendwelche Hobbypolitiker sich einmal in der Presse sehen lassen wollen. Jahr für Jahr werden Gelder angezündet statt sie dorthin zu investieren wo es vielleicht nicht ganz so sexy ist aber die Menschen vor Ort einen echten Mehrwert haben. Für mich blanker Hohn, dass sich Vereine (insbesondere Feuerwehrvereine!) für sowas bei Fördermitteln ANTRAGSINTENSIV (wie sie betonen) bewerben müssen wenn man über solche Kleinigkeiten wie Digitalisierung, Datenschutzschulungen und Effizienssteigerung kümmern will. Sowas ist ein Armutszeugnis für jede Gemeinde weil die Kosten im Jahr für eine solche eigene Förderung wären absolut gering und stemmbar. Gerne spiel ich auch das Spiel mit: Nennen sie mir eine Gemeinde und ich nenne ihn gerne ein Beispiel von sinnfreien Geldausgeben welches in der Höhe eine ordentliche Vereinsförderung in der jeweiligen Kommune für ein Jahr gesichert hätte.
Für mich leicht unverständlich wieso Feuerwehrvereine und Fördervereine von Freibädern gefördert werden. Die Feuerwehrvereine sind das Gebilde rund um die eigentliche Feuerwehr. Brandschutzerziehung, Jugendarbeit, Schulungen etc. sind Aufgaben der Stadt oder Gemeinde. Da stellt sich natürlich die Frage „wofür“ es jetzt genau eine so hohe Förderung gibt. Ich will das nicht kleinreden, der Verein um die eigentliche Wehr ist wichtig, sowohl für die Einsatzabteilung als auch deren Familie und die Außenwirkung. Allerdings reden wir hier über tausende von Euros. Mir stellt sich die Frage wofür das ausgegeben wird. Jede Feuerwehr die ich kenne hat nämlich auch für Vereinsarbeit im jeweiligen Feuerwehrhaus Räumlichkeiten. Ich will den Vereinen auch nichts unterstellen, ich denke nur diese Mittel wandern höchstwahrscheinlich irgendwo rein für Sachen für die eigentlich die Gemeinde/Stadt zuständig wäre. Diese drückt sich bekannterweise meist vor ihren Pflichten oder versucht diese hinauszuzögern. Gleiches Beispiel für Fördervereine von Freibädern. Das ist ebenfalls eine ehrenamtliche Hilfe, die es aber auch nicht geben würde wenn die Städte/Gemeinden ihrer Arbeit ordentlich nachkommen würden. Also wandern wieder Mittel vom Land für Vereine in Vereine die voraussichtlich Sachen machen für die eigentlich eine Kommune zuständig wäre, die dann dieses eingesparte Geld wieder in sinnfreie andere Sachen steckt. Vorweg: Ich möchte auch wenn es so klingt, nicht pauschal verurteilen. Aber leider habe ich unzählige Beispiele mitbekommen bei denen Vereine aus der Not heraus selbst finanziell einiges Stemmen obwohl die Sache um die es Ging eine der Kernpflichten der Kommune ist/war. Alleine Vereine rund um die Einsatzabteilungen oder Fördervereine für Freibäder sind soweit ich sie kenne mit ehrlichen hart arbeitenden ehrenamtlichen Mitliedern besetzt. Die Absicht ist daher im wesentlichen immer gut und wichtig, ich hoffe nur sie lassen diese Förderung nicht an der falschen Stelle ankommen so das sich die falschen auf die Fahne schreiben können wie gut es doch läuft.