FRANKFURT. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hessen sieht den Start der Bundesliga-Saison 2025/26 mit Sorge. Nach eigenen Angaben machen zurückliegende Vorfälle in den Ligen einen Rückzug der Polizei aus den Stadien unmöglich. Auch bei sogenannten Risikospielen werde weiterhin ein hoher Kräfteansatz notwendig sein.

Forderung nach mehr Verantwortung der Vereine

GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke erklärte, dass sich gesellschaftliche Verrohung auch in den Stadien widerspiegele. Er forderte die Verantwortlichen in den Vereinen und Verbänden auf, mehr in Sicherheitspersonal und Infrastruktur zu investieren, um die Polizei zu entlasten.

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Klare Strategien gefordert

Die Gewerkschaft betonte, dass verbindliche Strategien zwischen Vereinen, Verbänden und Polizei notwendig seien. Schuldzuweisungen, wie nach dem Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart im Jahr 2023, trügen nicht zu einer Entspannung des Verhältnisses zwischen Fans und Polizei bei.

Rückblick auf Ermittlungen

Im April 2025 leitete die Frankfurter Staatsanwaltschaft eine öffentliche Fahndung nach 29 Verdächtigen ein. In der Folge kam es zu Wohnungsdurchsuchungen bei 42 mutmaßlichen Gewalttätern.

Kosten für Vereine

Allein das Fehlverhalten von Fangruppierungen habe Eintracht Frankfurt in der Saison 2023/24 knapp 920.000 EUR gekostet. Die GdP fordert deshalb verstärkte Präventionsarbeit sowie Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen, bevor weitere Strafzahlungen anfallen.

Ausschluss von Gewalttätern

Die Gewerkschaft spricht sich für konsequente Stadionverbote gegen Personen aus, die für Sicherheitsstörungen verantwortlich sind. Fußballstadien sollten, so die GdP, Fans vorbehalten bleiben und nicht gewalttätigen Gruppen.

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