WIESBADEN. Der hessische Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Boris Rhein hat den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD, der am Donnerstag auf Bundesebene geschlossen wurde, als „gute Basis“ für die künftige Regierungsarbeit bezeichnet. Aus Sicht der hessischen CDU enthält das Papier zentrale Forderungen der Union, insbesondere in den Bereichen Migration, innere Sicherheit und Wirtschaft.

Laut Rhein ermöglicht der Vertrag unter anderem bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen, niedrigere Strompreise, ein Ende des Bürgergelds sowie eine Reduzierung bürokratischer Hürden. Auch Rückführungen abgelehnter Geflüchteter, die Einstufung weiterer sicherer Herkunftsstaaten sowie ein Aus für die Einbürgerung nach drei Jahren seien vorgesehen.

Rhein betont, der Vertrag trage eine „klare hessische Handschrift“. Dazu zählten Maßnahmen wie die Speicherung von IP-Adressen bei Ermittlungen, bundesweite elektronische Fußfesseln, KI-gestützte Videoüberwachung sowie die Abschiebung auch nach Syrien und Afghanistan. Im sozialen Bereich setzt die CDU laut Rhein auf eine Integrationsvereinbarung mit klaren Pflichten für Migranten.

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Für den Landeshaushalt sei das im Vertrag verankerte Prinzip „Wer bestellt, bezahlt“ entscheidend. Dieses sehe vor, dass Mehrausgaben der Länder durch Bundesgesetze auch vom Bund getragen werden sollen. (wal)

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