SCHWALMSTADT. Nach gut vier Jahren Bauzeit ist das letzte Teilstück der Autobahn 49 zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck am Donnerstagabend freigegeben worden. Gegen 22 Uhr war die Strecke in Richtung A 5 befahrbar. Die Gegenrichtung blieb aufgrund von umfangreichen Abbaumaßnahmen am Ohmtal-Dreieck noch wenige Stunden länger gesperrt. Bereits am frühen Donnerstagabend entstand auf der A 5 in Richtung Kassel ein acht Kilometer langer Stau aufgrund des Rückbaus mobiler Leitplanken.

Die Freigabe wurde von zahlreichen Polizeikräften des Polizeipräsidiums Mittelhessen begleitet, darunter Beamte der Polizeiautobahnstation Butzbach. Diese waren bis zur Anschlussstelle Schwalmstadt zuständig, künftig endet ihr Einsatzbereich an der Anschlussstelle Stadtallendorf.

Festakt zur Eröffnung
Am heutigen Freitag findet um 15 Uhr ein Festakt zur offiziellen Freigabe der A 49 in der Stadthalle Stadtallendorf statt. Erwartet werden Redebeiträge von Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, sowie Peter Hübner, Vorstand der STRABAG AG.

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Demonstration gegen Autobahnbau
Die Partei Die Linke unterstützt eine Demonstration von Autobahngegnern, die sich gegen die Eröffnung der A49 richtet. Unter den Teilnehmern ist auch Jakob Migenda, Landesvorsitzender in Hessen. Er kritisiert das Projekt als umweltschädlich und fordert stattdessen Investitionen in den Ausbau von Bus und Bahn. Die Demonstration soll auf die ökologischen Folgen des Straßenbaus und die Notwendigkeit nachhaltiger Verkehrskonzepte aufmerksam machen.

Die A 49 in Hessen ist ein Autobahnprojekt, das seit Jahrzehnten für Kontroversen sorgt. Ihr Zweck ist es, die Regionen Gießen und Kassel besser zu verbinden und den überregionalen Verkehr von den Autobahnen 5, 7 und der B 3 in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf sowie im Schwalm-Eder-Kreis zu entlasten.

Die Autobahn verläuft von Homberg (Ohm) über Schwalmstadt nach Kassel. Der letzte, umstrittene Abschnitt befindet sich zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck an der A 5. Der Bau der A 49 ist mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden, insbesondere durch die Rodung des Dannenröder Forsts. Dies führte zu massiven Protesten von Umweltaktivisten und Anwohnern.

Zusätzlich gab es Verzögerungen aufgrund von Baumängeln, die vor der Verkehrsfreigabe behoben werden mussten. (wal)

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